Diyarbakir erlebt historisches Frühlingsfest

Jahrzehntelang war es ein Symbol für Unterdrückung und Widerstand, dieses Jahr standen alle Zeichen auf Hoffnung für einen wahren Neubeginn. Am 21. März feiern Kurden traditionell den Frühlingsbeginn. Das Fest des „neuen Tages“ (Newroz) wurde dieses Jahr erstmals seit Jahrzehnten seiner eigentlichen Bedeutung gerecht. Noch 2012 wurden die Newroz-Feiern verboten. Die Menschen kamen trotzdem zu Hunderttausenden, demonstrierten, tanzten und trotzten Tränengas und Schlägen.

2013 war davon nur in der kurdischen Millionenmetropole Diyarbakir noch wenig zu spüren. Der Grund: Premierminister Erdogan verhandelt seit Ende 2012 mit PKK-Führer Adullah Öcalan. Erdogan hat es geschafft, bei den etwa 20 Millionen in der Türkei lebenden Kurden ernsthafte Hoffnungen auf einen dauerhaften Frieden und den Respekt ihrer Kultur zu wecken. Öcalan nutzte die Newroz-Feierlichkeiten, um mit einem Friedensappell für den Abzug der bewaffneten Widerstandskämpfer und für eine dauerhafte Aussöhnung aller in der Türkei lebenden Volksgruppen zu werben.

Jürgen Klute war als Koordinator der kurdischen Freundschaftsgruppe im Europäischen Parlament vor Ort.

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