Endlich auf der Tagesordnung: Schließung profitabler Werke für mehr Profit
MdEP Martin Schirdewan (DIE LINKE.) zu Auswirkungen der Verlagerung von Arbeitsplätzen
Martin Schirdewan (GUE/NGL). – Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Ich bin sehr froh, dass es das Thema von Werksschließungen und Umverlagerungen von Betriebsstätten multinationaler Unternehmen auf die Tagesordnung geschafft hat. Endlich, möchte ich hinzufügen, wurde doch noch im Januar ein entsprechender Antrag meiner Fraktion von der Mehrheit des Hauses abgewiesen. Nun diskutieren wir also am Beispiel von Embraco. Wir könnten hier genauso gut über die Fälle von Coca-Cola, Siemens, Opel, Bombardier, Caterpillar, und wie sie alle heißen mögen, reden. Das Prinzip ist im Grunde genommen immer das gleiche: Häufig werden profitabel arbeitende Werke von multinationalen Unternehmen geschlossen, um Gewinne auf Kosten der Arbeitnehmerschaft zu steigern. Die Beschäftigten werden auf die Straße gesetzt, und den Regionen wird die Existenzgrundlage entzogen. Hauptsache, die Kasse klingelt, und nach den Multis die Sintflut.
Deshalb fordern wir als Linke ein Verbot von Massenentlassungen bei profitablen Unternehmen. Wir fordern zudem, dass die Unternehmen öffentliche Fördergelder im Falle von Werkschließungen zurückzuzahlen haben. Beide Maßnahmen dürften die Lust der Multis, ihren Reibach auf Kosten der Beschäftigten und der Zukunftsperspektiven ganzer europäischer Regionen zu machen, ordentlich abkühlen lassen.
Mittwoch, 30.05.2018, Strasbourg
19:24 – 20:02 Die Auswirkungen der Verlagerung von Arbeitsplätzen auf Arbeitnehmer und Regionen (Aussprache)