Die #LuxLeaks zeigen: Europa braucht Mindeststeuern!

Artikel: Publixphere.net, 17. November 2014

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Ein Beitrag von DavidKrappitz Mitglied JEB Podiumsgast EU-Salon #3

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Heute ist klar: Steuerwettbewerb in der bisher praktizierten Form schadet dem europäischen Gemeinwesen und zerstört die europäische Solidarität. Die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten müssen mit den nötigen Finanzmitteln ausgestattet sein, um ihre weitreichenden und notwendigen Aufgaben erfüllen zu können. Die EU muss der Steuervermeidung daher sofort ein Ende setzen!

Steuervermeidung wird dadurch möglich, dass jeder Mitgliedstaat in der EU für sein Steuersystem selbst ver-antwortlich ist. Dadurch entstehen Lücken in der Besteuerung, die global agierende Unternehmen ausnutzen können.

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Dazu, Fabio De Masi:

„Juncker sollte gehen

Luxemburg ist die Drehscheibe eines internationalen Kartells von Konzernen, die systematisch ihre Steuern auf fast null drücken. EU-Staaten verlieren jedes Jahr etwa eine Billion Euro durch (illegale) Steuerhinterziehung und (legale) Steuervermeidung. Gleichzeitig wird Europa immer tiefer in die Depression gekürzt, bis es kracht.

Laut EU Kommissionspräsident Jean Claude Juncker war alles legal und gängige Praxis in 22 EU Staaten. Das stimmt. Und genau das ist der Skandal. Deshalb brauchen wir etwa Mindeststeuern auf EU-Ebene, um Steuerdumping zu stoppen. Dazu müssen die EU-Verträge geändert werden, die DIE LINKE aus gutem Grund abgelehnt hat. Eine Untersuchung gegen Luxemburg wegen einzelner Steuerdeals wie mit Amazon und Fiat Finance oder ein Untersuchungsausschuss des Europäischen Parlaments sind zu begrüßen, aber unzureichend. Denn ein Verstoß gegen Beihilferecht liegt nur vor, wenn Luxemburg einzelne Unternehmen gegenüber anderen Konzernen begünstigt hat.

Der Pate des Steuerkartells – Jean Claude Juncker – wird bei der Entscheidung über ein Verfahren gegen Luxemburg mit am Tisch sitzen. Das stört SPD und Grüne offenbar nicht. DIE LINKE hat den ehemaligen Regierungschef der Steueroase Luxemburg nicht gewählt. Jetzt sollte er gehen, um etwas für Europa und die Steuerzahler zu tun.“