Cornelia Ernst, Sprecherin der Delegation DIE LINKE. im Europaparlament, kommentiert die Situation der Roma-Bevölkerung in Europa anlässlich des Internationalen Tags der Roma am kommenden Montag (8. April):

„In den letzten Jahren hat sich die Lage der Sinti und Roma in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union leider nur unwesentlich verbessert. Nach wie vor werden sie ausgegrenzt, diskriminiert, verfolgt oder kriminalisiert und das nicht nur in Orbáns Ungarn. Antiziganismus ist weiterhin ein eklatantes Problem der europäischen Gesellschaften, und das schließt ganz ausdrücklich auch Deutschland mit ein. Deshalb bleibt dieser Welt-Roma-Tag so wichtig und nötig. Roma gehören zu unseren Gesellschaften, seit vielen, vielen Jahrhunderten und sie stellen in Europa die mit Abstand größte Minderheit.“

„Am heutigen, wie an allen anderen Tagen auch, gilt es darauf hinzuweisen, dass ihre Situation mit den nicht-Roma noch immer nicht gleichgestellt ist. Dies schlägt sich besonders im Bildungsbereich, am Arbeitsmarkt und auch beim Thema Wohnen nieder: Sinti und Roma werden viel zu oft behandelt wie Menschen zweiter Klasse. Dagegen verwahre ich mich entschieden. Im Hinblick auf die kommende Europawahl und die nächste Wahlperiode des Europaparlaments und gerade anlässlich des Welt-Roma-Tags fordere ich, dass die nächste Roma-Rahmenstrategie der EU endlich den Kampf gegen Antiziganismus als eigenes Ziel erhält, das mit eigenen Mitteln gefördert werden kann.“

„Gerade heute, wo die rechtsradikale Hetze gegen Sinti und Roma auch in Deutschland wieder stark ansteigt, ist es notwendiger denn je, dass wir uns auf allen Ebenen dafür einsetzen, dass Sinti und Roma endlich auch de facto zu einem gleichwertigen, anerkannten und selbstverständlichen Teil der europäischen und EU-Gesellschaften werden.“