Europaabgeordnete der Linksfraktion fordern Wiedergutmachung für von Texaco begangene Umweltverbrechen in Ecuador

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Eine Delegation der Linksfraktion GUE/NGL des Europäischen Parlaments hat in dieser Woche die Lago-Agrio-Region in Ecuador besucht. In diesem Gebiet hat der Ölkonzern Chevron/Texaco das schwerste ökologische Verbrechen in der Geschichte Ecuadors begangen. Seit 1993 organisieren sich die betroffenen Gemeinden dagegen. Seither ersuchten sie Texaco und seine jetzt Muttergesellschaft Chevron, die Umweltschäden in dem Gebiet zu beseitigen und die Betreuung der Betroffenen zu übernehmen. Im Februar 2011 hatte ein ecuadorianisches Gericht Chevron dazu verurteilt, neun Milliarden US-Dollar zu zahlen. Bis heute hat Chevron diese Zahlung jedoch nicht geleistet.
Ein Aktivist der regionalen Organisation UDAPT, die Texaco verklagt hatte, begleitete die beiden Europaabgeordneten Helmut Scholz (DIE LINKE.) und Lola Sanchez (PODEMOS). Die Abgeordneten machten sich in dem Gebiet ein Bild über die ernsten ökologischen Probleme, die die Ausbeutung von Öl verursacht hat. Chevron/Texaco hat 18 Milliarden Gallonen giftigen Abfall in den ecuadorianischen Amazonas entsorgt, wodurch Wasser und Boden stark verschmutzt wurden. Dies führte unter anderem zu einer Zunahme der Krebserkrankungen und zu einem Rückgang der Biodiversität.

„Wir drücken unsere Solidarität mit dem Kampf und dem Widerstand der von den Umweltverbrechen betroffenen Gemeinden aus“, sagte Helmut Scholz. „Dass Konzerne nach Umweltverbrechen nicht straffrei davonkommen dürfen, dafür steht das Beispiel der Gemeinden von Lago Agrio“, fügte Lola Sanchez hinzu.

„Dass Konzerne für die Missachtung von Menschenrechten und für Umweltvergehen nicht belangt werden, ist das Ergebnis fehlender Regelungen für internationale Investitionen und den internationalen Handel“, hob Helmut Scholz, der auch handelspolitischer Sprecher der Linksfraktion ist, hervor. „Alle Handels- und Investitionsvereinbarungen, die von der EU mit Drittländern unterzeichnet wurden, müssen verbindliche Klauseln über die nachhaltige Entwicklung und die Einhaltung von Menschenrechten enthalten, um so die Konzerne bei Verletzungen nationaler Gesetze und verfassungsrechtlicher Vorgaben zur Verantwortung ziehen zu können“, hob Scholz hervor.

„Dieser Fall aus Ecuador zeigt die Dringlichkeit, einen international rechtsverbindlichen Vertrag über die Wirtschafts- und Menschenrechte auszuarbeiten, um das Problem der Straflosigkeit für Unternehmen zu lösen. Die EU muss dabei eine proaktive Rolle innerhalb eines von Ecuador geführten UN-Prozesses übernehmen, der zu einem internationalen, rechtsverbindlichen Instrument führt, um die Straflosigkeit von Menschenrechtsverletzungen und Umweltverbrechen zu beenden“, so Lola Sanchez.

 

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GUE/NGL delegation urges reparation for Texaco´s ecological crimes in Ecuador
 

A GUE/NGL delegation has visited the Lago Agrio region in Ecuador where Chevron-Texaco committed the most dramatic ecological crime in the country’s history.
 
Chevron-Texaco dumped 18 billion gallons of toxic waste in the Amazon rainforest in Ecuador which polluted waters and severely contaminated the soil, resulting in an increase in cancer rates, cultural upheaval and devastation of biodiversity.

The affected communities have organised themselves since 1993 and called on Texaco – and its parent company Chevron – to clean up the area and provide care for those affected.

In February 2011, an Ecuadorian court ordered Chevron to pay 9 billion USD in compensation, but Chevron has not yet paid.
 
An activist from UDAPT (the indigenous resistance organisation in the Lago Agrio region which sued the company) accompanied MEP Helmut Scholz and MEP Lola Sanchez to explore the area and observe the serious ecological problems that oil exploration has created.
 
German MEP, Helmut Scholz comments: “We express our solidarity with those affected by, and the communities that are resisting, the Texaco/Chevron environmental crimes.” 
 
“Corporate impunity on human rights violations and environmental crimes is the result of the lack of regulation on international investments and international trade.
 
“All trade and investment agreements signed by the EU with third countries must include binding clauses on sustainable development and human rights in order to ensure transnational companies’ accountability. They should also include remedies in cases of violations of national laws and constitutional obligations by transnational and national corporations.”
 
Spanish MEP, Lola Sanchez, adds: “The resistance communities of Lago Agrio are an example of the fight against corporate impunity.”

“This case highlights the urgent need to develop an international legally binding treaty on business and human rights to curb business impunity.
 
“The EU must play a proactive role within the United Nations’ process, which is led by Ecuador, towards an international legally binding instrument that ends corporate impunity on human rights violations and environmental crimes,” Sanchez concludes.
 

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