18. März 2017

STUTTGARTER NACHRICHTEN

Italien und Europa – Wunsch und Wirklichkeit, von Markus Grabnitz und Almut Siefert

„Wie europäisch ist Italien, wie italienisch die EU? Eine Spurensuche zum 60. Jahrestag der Römischen Verträge, mit denen die Vereinigung Europas begann.

Es gab Zeiten, da war der Eurovision Song Contest (ESC) hochpolitisch. 1990 betrat der Italiener Toto Cutugno die Bühne in Zagreb und schmetterte sein pathetisches „Insieme!“ (zu Deutsch: „Zusammen“) ins Publikum. Schon die ersten Zeilen dürften Pro-Europäern heute Tränen in die Augen schießen lassen. „Zusammen. Vereint. Europa. (. . .) Du und ich – Wir haben denselben Traum. (. . .) Du und ich – Wir haben dieselben Ideale. (. . .) Du und ich – Wir leben unter demselben Himmel“. Voller Hoffnung wollte Cutugno seine Zuhörer auf das Europa nach Maastricht einstimmen. Auf den Vertrag, der 1992 an die Seite der 1957 geschlossenen Römischen Verträge trat und die Europä­ische Union begründete. „L“;Europa non è lontana – Europa ist nicht mehr weit“, trällerte er den Europäern entgegen. 149 Stimmen erhielt er dafür und holte den ESC-Sieg nach Rom.

Der Deutsch-Italiener und EU-Abgeordnete Fabio De Masi macht sich deshalb große Sorgen um Europa und Italien. Auch der Linken-Politiker sieht den Zusammenhang zwischen der Brüssel-Kritik und dem wirtschaftlichen Niedergang des Landes. Die Menschen reagierten darauf, dass Italien seit Einführung des Euro etwa ein Viertel seiner indus­triellen Wertschöpfung verloren hat.

Der deutsch-italienische Abgeordnete De Masi meint, die Kommission und die Pro-Europäer müssten sich dringend etwas einfallen lassen. „Römische Verträge ohne Rom ist wie italienischer Fußball ohne die Mauertaktik des Catenaccio.“…“

Der vollständige Artikel erschien am 18. März in den Stuttgarter Nachrichten auf Seite 3.