Trauriger Verdienst für Gleichberechtigung

Gabi Zimmer, Mitglied im Ausschuss für Beschäftigung und Soziales des Europaparlaments, zum „European Equal Pay Day“, der am 2.März zum zweiten Mal stattfindet:

Frauen in der EU verdienten 2010 noch 16,4% weniger für die gleiche Arbeit wie Männer. Und das, obwohl der Grundsatz des gleichen Entgelts von Männern und Frauen für gleiche oder gleichwertige Arbeit bereits seit 1957 in den Europäischen Verträgen festgeschrieben wurde. Die Diskriminierung von erwerbstätigen Frauen hat vor allem einen großen Einfluss auf die Armut in Deutschland und in Europa, meint Gabi Zimmer: „Würden Frauen genau so viel verdienen wie Männer, würde die Hälfte der alleinerziehenden Frauen umgehend über die Armutsgrenze gehoben – und mit ihnen Millionen Kinder. In der EU leben 19 Millionen Kinder unterhalb der Armutsgrenze“.  

Die Europaabgeordnete weiter: „Verbesserungen wird es nur durch verbindliche Schritte geben: Frauenquote in Führungspositionen privater Unternehmen, transparente Lohnverhandlungen der Sozialpartner, Zugang zu Kinderbetreuung und Pflegeeinrichtungen für alle!“  

Seit 2011 veranstaltet die Europäische Kommission den sogenannten Equal Pay Day, um durch öffentlichkeitswirksame Aktionen auf geschlechtspezifische Lohnungleichheiten aufmerksam zu machen. Das Datum des Aktionstags entspricht symbolisch der Mehrarbeitszeit von Frauen, die nötig ist, um auf das durchschnittliche Vorjahresgehalt von Männern zu kommen. Deshalb ändert sich das Datum des Aktionstages jedes Jahr.   „Die meisten Privatunternehmen sind bis heute männerdominiert. Norwegen hat erfolgreich vorgemacht, dass mit einer Frauenquote Diskriminierungen von Frauen effektiv beseitigt werden können. Übrigens zum Wohle der Frauen und der Unternehmen“, so Gabi Zimmer abschließend.