die moderne Sklaverei

 

Heute stimmte das Europäische Parlament für den Bericht zur Verhütung und Bekämpfung von Menschenhandel und zum Opferschutz. 

Dazu erklärt die Abgeordnete des Europaparlaments Cornelia Ernst, Mitglied im Ausschuss für die Rechte der Frau und Gleichstellung der Geschlechter:

„Menschenhandel, die moderne Form der Sklaverei, ist einerseits eine massive Menschenrechtsverletzung, jedoch für das organisierte Verbrechen ein einträgliches ‚Geschäft‘. Innerhalb der Europäischen Union steigt die Zahl der Menschen, die in Zwangsarbeitsverhältnisse genötigt werden, und der Handel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung konnte nicht eingedämmt werden. 80 Prozent der Opfer sind Frauen.“

Cornelia Ernst weiter:

„Der Bericht ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Opferschutz und wirksamer Bekämpfung dieser modernen Form der Sklaverei. Wir begrüßen die Ernennung eines Koordinators für die Bekämpfung von Menschenhandel, der ein konsolidiertes Vorgehen der Mitgliedstaaten ermöglichen soll. Die vorgesehenen Regelungen zur Entschädigung der Opfer, zum Schutz der Kinder, zur Prävention und zur Verringerung der „Nachfrage nach Menschenhandelsopfern“ zeigen, dass das Europarlament und der Rat den dringenden Handlungsbedarf erkannt haben. Jedoch darf die Bekämpfung des Menschenhandels kein Vorwand sein, um gegen sogenannte illegalisierte Migranten oder Bettler vorzugehen. Bei der Evaluation der im Bericht vorgesehenen Maßnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels muss daher geprüft werden, inwieweit diesbezüglich Änderungen erforderlich sind. Jetzt kommt es darauf an, dass in den Mitgliedsstaaten eine zügige Umsetzung der Opferschutzmaßnahmen erfolgt.“

Straßburg, 14. Dezember 2010