„Seenotrettung verteidigt das Recht auf Leben“
Cornelia Ernst spricht am 17. Juli 2019 in der Plenardebatte in Straßburg zur Situation der Kriminalisierung von Seenotrettung auf dem Mittelmeer:
„Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich stehe hier, um mich vor den toten Migrantinnen und Migranten im Mittelmeer und an den EU-Außengrenzen zu verneigen. Vor ihren Familien, vor ihren Freunden, vor ihren Eltern, vor Kindern, vor Alten, vor Jungen. Wir reden über 40 000 Menschen, die – erfasst von NGOs – vermutlich umgekommen sind. 40 000 Menschen. Es gibt noch nicht mal eine offizielle Statistik der EU über die Toten, die wir im Mittelmeer oder sonstwo an den EU-Außengrenzen haben. Die gibt es nicht, und ich sage Ihnen, ich finde, zur Menschenwürde gehört doch als Mindestes, als Wenigstes, dass man als Toter erfasst wird. Das sind wir doch diesen Menschen schuldig, meine Damen und Herren. Und ich bin hier, um denen zu danken, die trotz Salvini, trotz Seehofer und Konsorten und wie sie alle heißen, Menschenleben retten. Wie der Mannschaft von Sea-Watch, Mission Lifeline, Jugend Rettet, Sea-Eye, das sind für mich Helden, das will ich sagen. Und warum? Weil sie das Recht auf Leben verteidigen.“