Zum ersten Mal in seiner Geschichte wird das Europaparlament am Donnerstag in Straßburg eine Resolution zu den Rechten von intersexuellen Menschen annehmen. Cornelia Ernst ist innenpolitische Sprecherin der LINKEN. Im Europaparlament und eine der maßgeblichen Initiatorinnen der Resolution: „Es wurde höchste Zeit, dass sich das Europaparlament mit den Rechten intersexueller Menschen befasst. Noch immer werden Menschen, die nicht exakt den Geschlechtsnormen entsprechen, unnötigen medizinischen Behandlungen unterworfen: Bei Säuglingen wird das Geschlecht angepasst, und noch immer haben sie unter den Folgen dieser Eingriffe zu leiden und noch immer werden sie im Alltag diskriminiert.

Aber intersexuelle Menschen sind nicht krank, nicht gestört. Sie sind normale Menschen, die ein erfülltes Leben haben sollen, frei von Diskriminierung, und darum geht es hier.

Wir fordern deshalb eine klare Reihe von Maßnahmen: Geschlechtsnormierende Operationen ohne informierte Einwilligung müssen endlich verboten werden. Geschlechtsangaben auf Ausweisdokumenten und Geburtsurkunden müssen flexibel sein. Und die Erscheinungsformen von Intersexualität dürfen nicht mehr als Krankheiten angesehen und müssen aus den WHO-Katalogen gestrichen werden.