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Eine Delegation der EP-Linksfraktion GUE/NGL beendete gestern ihre Studienreise und ihren Solidaritätsbesuch in Israel. Es gab unter anderem ein Treffen mit dem EU-Botschafter in Tel Aviv und einen Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Martina Michels, Mitglied der EP-Delegation für die Beziehungen EU-Israel kommentiert die Reise:

„Wir konnten während unseres Aufenthalts einiges über die vielfältige und engagierte israelische Gesellschaft lernen. Wir trafen eine lebhafte Zivilgesellschaft, die nicht nur ihre demokratischen Grundrechte, sondern auch die Menschenrechte aller in Israel lebenden Menschen verteidigt. Während der inakzeptable Einsatz von Gewalt und scharfer Munition an der Grenze zum Gaza-Streifen einmal mehr der ganzen Welt die gewaltbereite Natur von Netanyahus Regime gegen die palästinensische Bevölkerung vor Augen führte, wurde in unseren vielen Gesprächen offensichtlich, dass diese Haltung nicht von der Mehrheit der israelischen Gesellschaft gestützt wird. Uns wurde mehrfach versichert, dass der überwiegende Teil der israelischen Gesellschaft hinter der Zwei-Staaten-Lösung steht.“

„Der Grund für unseren Besuch war, eben jene Teile der israelischen Gesellschaft zu treffen, die Grundrechtsverletzungen nicht unterstützen, sondern sich ihnen entgegenstellen: Darunter progressive Mitglieder der Knesset aus verschiedenen Parteien, palästinensische Bürger*innen Ostjerusalems, Beduinen in der Wüste Negev, jüdische Minderheitsgruppen, die unter der massiven neoliberalen Kürzungspolitik leiden, NGOs jüdischer und palästinensischer Aktivisten sowie akademische Kritiker*innen der Mainstream-Regierungspolitik.

Wir fühlen uns geehrt, dieses andere Israel kennengelernt zu haben, als jenes, das derzeit unrühmliche Schlagzeilen macht. Jene Kräfte, die danach streben, eine neue wirtschaftliche Grundlage und Gesellschaft aufzubauen, die nicht auf einer militärisch orientierten und dominierten Wirtschaftsweise, sondern auf einer friedlichen Wirtschaftspolitik beruht.

„Wir kommen nun zurück nach Europa mit einem genaueren Bild von Israel und einer erneuten Herausforderung, diesen Menschen eine Stimme zu verleihen und die Solidarität der europäischen progressiven Kräfte und der jüdischen Gemeinschaft zu sammeln, um eine friedliche Koexistenz im ‚Nahen und Mittleren Osten‘ zu ermöglichen. Wir appellieren deshalb an die EU, verstärkt effektive Initiativen zu ergreifen, als Mediator für ein gegenseitiges Verständnis einzutreten und auf diese Weise tatsächlich Fortschritte im so wichtigen und unumgänglichen Friedensprozess in der Region zu bewirken.“

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Israel is more than Netanyahu
 

A GUE/NGL group delegation has finalised a three day fact-finding and solidarity visit to Israel today. The programme included a meeting with the EU ambassador in Tel Aviv and a visit to the Holocaust memorial site Yad Vashem.
 
MEPs Martina Michels (DIE LINKE., Germany) and Curzio Maltese (Lista Tsipras-L’Altra Europa, Italy) comment:
 
“We have learned about the diverse and multifaceted Israeli society. We met with a vibrant civil society which fights to defend democratic and human rights for all in Israel. 
 
„While the recent massacre at the Gaza border revealed the violent nature of Netanyahu’s apartheid regime against Palestinians to the world, it was clearly visible that this does not represent Israeli society in its entirety. We were told that the majority of the people of Israel continue to support a two state solution.”
 
“The purpose of our visit was to meet with those parts of society that do not support but combat the systematic violation of fundamental and human rights against, for example, progressive Members of the Knesset from different parties, Palestinian residents of East Jerusalem,  Bedouins in the Negev desert, Jewish minority groups suffering from austerity policies, refugees in the South of Tel Aviv, and progressive joint Jewish and Arab NGOs and individual critics of mainstream government policies.
 
„We are honoured to have met the other Israel. Those who aim to build a new economy and society not based on the military industry but on peace.”
 
“We come back to Europe with a better picture of Israel and a renewed challenge to help give voice to, and collect the solidarity of, European progressive forces and the international Jewish community for peaceful coexistence in the Middle East. We also call on the EU to show initiative as a facilitator of mutual understanding and real steps forward on the ground.”

GUE/NGL Press Contact: Ben Leung
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