In soziales Wachstum investieren, nicht in Militarisierung

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Vor dem informellen EU-Gipfel erklärt Gabi Zimmer, Vorsitzende der Linksfraktion GUE/NGL im EU-Parlament:

„Mit dem Brexit muss der EU-Haushalt radikal überdacht werden. Der Finanzrahmen sollte auf fünf Jahre verkürzt und so der vollen Kontrolle des für diese Periode gewählten EU-Parlaments unterstellt werden. Die Kohäsionspolitik sollte ökonomisch schwächere EU-Länder und Regionen dabei unterstützen, starke Sozialsysteme zu entwickeln und die Wirtschaft in der EU stabilisieren. Wir brauchen massive öffentliche Investitionen, um die schweren Schäden zu beheben, welche die Kürzungsdiktate der letzten Jahre angerichtet haben. Dies werden wir nur durch einen viel größeren EU-Haushalt erreichen.“

Zimmer weiter:

„Der EU-Haushalt darf nicht zum Straf-Instrument gegen einzelne EU-Länder werden. Wir sollten nicht von den Menschen dringend benötigte EU-Gelder kürzen, weil nationale Regierungen gegen Normen der EU verstoßen. Das trifft die Falschen. Aber wir sollten den Ländern mehr Geld geben, die sich an gemeinschaftlichen Aufgaben wie der Aufnahme von Geflüchteten beteiligen.“

„Ein neuer Haushalt für die Eurozone darf nicht an ‚Strukturreformen‘ gebunden werden. Dies wäre nur ein weiterer Angriff auf unsere Renten- und Sozialsysteme und die Rechte der Beschäftigten. Der EU-Haushalt muss dazu dienen, 118 Millionen Menschen in der EU aus der Armut zu befreien.“

Zimmer kritisiert den geplanten Verteidigungsfonds:

„EU-Gelder dürfen nicht für Rüstung verschwendet werden! Wir brauchen keinen Verteidigungsfonds. Die EU sollte kein Geld für Kriege und weitere humanitäre Katastrophen ausgeben. Wir sollten abrüsten und mehr Geld in humanitäre Hilfe vor Ort stecken. Lasst uns in sichere Fluchtwege und die menschenwürdige Aufnahme von Flüchtenden investieren, nicht in höhere Mauern für die tödliche Festung Europa!“

Zimmer abschließend zum Wahlrecht für die nächsten Europawahlen:

„Die EU-Parteien sollten weiterhin Spitzenkandidat*innen aufstellen und in Zukunft auch mit transnationalen Listen um Wählerstimmen werben. Dies allein reicht nicht, um die EU viel demokratischer zu machen. Was ist mit dem Gesetzesinitiativerecht für das EU-Parlament? Was ist mit der demokratischen Kontrolle der EZB? Das EU-Parlament sollte zur ersten Kammer der EU-Gesetzgebung werden.“

 

Kontakt:
Büro Gabi Zimmer, Hr. André Seubert
gabriele.zimmer@ep.europa.eu
0032 228 37101
www.gabizimmer.eu

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Ahead of today’s informal summit of EU leaders, GUE/NGL President Gabi Zimmer says:

“Brexit gives us the chance to radically rethink the EU’s multiannual budget (MFF). The Cohesion policy should be directed towards long-term social support for economically weaker member states and regions, helping them to further develop high quality social security systems and stabilising the EU economy. We can only achieve this with a much larger EU budget. We need massive public investment to repair the detrimental harm to the EU’s social standards and democracy caused by forced austerity.”

“We must stop the practice of hedging private investments with public funds, and thereby giving away democratic control over general welfare while socialising losses and privatising gains.

“If we have a new Eurozone budget that links investment to ‘structural reforms’, then it would just be another insidious instrument to strangle workers’ rights and destroy the social fabric of our Union. Instead, the next EU budget should be used to tackle the poverty currently faced by 118 million of our fellow citizens.”

“Secondly, we say no to any spending on the EU’s militarisation. The Defence Fund is a waste of public money that only benefits the arms industry. There are already enough wars in the world; we don’t need the EU to contribute to more humanitarian disasters. Let’s invest in peace, disarmament and humanitarian aid. We should invest in safe passage and welcoming migrants and refugees – not higher walls for an inhumane Fortress Europe.

“Lastly, the debate between President Macron, Chancellor Merkel and others on whether to have Spitzenkandidaten or transnational lists is a distraction from the real democratic deficit we have in the EU. We should be debating the right to legislative initiatives for the European Parliament instead. Let’s also have a debate on democratic controls for the ECB! The Parliament must have a fully equal say in the decision-making process and oversight of a new five-year MFF – including a comprehensive mid-term review.“

GUE/NGL Press Contact: Ben Leung
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