Also available in English: ‚Little Russia‘: Playing with fire

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Die Ausrufung des ‚Staates Kleinrussland‘ in der Ostukraine zeugt nach Ansicht des Europaabgeordneten Helmut Scholz von Weltfremdheit und dem offensichtlichen Unvermögen, reale Kräftekonstellationen zu erkennen und zu respektieren. „Im Minsker Abkommen gibt es eine Vereinbarung zu größerer Autonomie für die Ostukraine, jedoch keine auf Selbständigkeit oder gar einen eigenen Staat“, erklärte der Linkspolitiker zu dem am Dienstag von Separatistenführer Alexander Sachartschenko vollzogenen Schritt.

Helmut Scholz weiter: „Ganz abgesehen davon, dass Malorossija nicht die völkerrechtlichen Kriterien für einen Staat erfüllt, belegen die Separatistenführer mit der Entscheidung ihre fehlende Bereitschaft, internationale Verpflichtungen einzuhalten. Und wer davon träumt, eines Tages werde dieses Land die ganze Ukraine umfassen, setzt offensichtlich auf eine Eskalation der bewaffneten Auseinandersetzungen, die das Potenzial eines großen Konflikts in Europa hat. Wie jeder bewaffnete Lösungsweg in dem Konflikt zum Scheitern verurteilt ist, hat auch diese Aktion nichts mit dem Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung in der Ostukraine zu tun.“

Der Abgeordnete betonte, dass die Maßnahmen auch in anderen Teilen der Ostukraine auf Widerspruch gestoßen sei: „Bereits bei den bisherigen Wahlen mangelte es an Willen zur politischen Legitimation der Führung um Sachartschenko. Offenbar will sich Alexander Sachartschenko mit dem Verbot von Parteien und dem bis zum Jahr 2020 verhängten Ausnahmezustand drei Jahre Zeit gönnen, seine eine Autokratie aufzubauen.“

„Angesichts dieser neuen Eskalationsstufe muss das Spiel mit dem Feuer umgehend beendet, die Verhandlungen über Frieden und den künftigen Status der ostukrainischen Gebiete müssen wiederaufgenommen werden. Das gilt nicht nur für die sogenannten Separatisten in der Ostukraine, sondern auch für die Führung in Kiew.“

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‚Little Russia‘: Playing with fire

GUE/NGL’s Helmut Scholz (DIE LINKE.) warns that the announcement on Tuesday by separatist leader Alexander Zakharchenko in the Ukraine’s Donetsk region on trying to establish a new state is playing with fire.

Helmut Scholz comments that „the proclamation of the state of ‚Little Russia‘ in Eastern Ukraine demonstrates a lack of worldliness and an obvious inability to recognise and respect a real balance of power. In the Minsk Agreement, there is an arrangement on greater autonomy for the Eastern Caucasus, but not on independence or a separate state,“ Scholz explains.

„In addition to the fact that Malorossiya does not meet the international criteria for a state, the separatist leaders prove their lack of willingness to comply with international obligations. Anyone who dreams that one day this proposed state will cover the whole of Ukraine obviously aims at escalating the armed conflicts that have the potential to become a major conflict in Europe.”

„Just as any solution involving the use of arms is doomed to fail in the conflict, this action has nothing to do with the right to self-determination of the population in the Eastern Ukraine.“

The German MEP emphasised that the proposal had also met with objections by the opposition in other parts of Eastern Ukraine: „In recent elections there has been a lack of will to legitimise the leadership around Zakharchenko. Evidently, with the prohibition of political parties and the state of emergency imposed until the year 2020, Alexander Zakharchenko wants to allow himself three years to build his own autocracy.“

„In view of this new stage of escalation, such playing with fire must be terminated promptly. The negotiations on peace and the future status of the Eastern Ukrainian territories need to be resumed. This applies not only to the so-called separatists in the Eastern Ukraine, but also to the leadership in Kiev,“ Scholz concludes.