Linksfraktion beantragt Erklärung der EU-Kommission zu Deutsche Bank
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Die Linksfraktion im Europäischen Parlament hat für die nächste Plenarwoche in Straßburg (24.-27.10.2016) eine Erklärung der EU-Kommission zu den Gefahren für die Finanzstabilität durch die Deutsche Bank beantragt. Hierzu erklärt der Europaabgeordnete Fabio De Masi (DIE LINKE.), Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) sowie der Arbeitsgruppe Bankenunion des Europäischen Parlaments:
„Die Deutsche Bank ist die gefährlichste Bank der Welt. Sie wird nicht weniger gefährlich durch eine Aufweichung des Basel-Regelwerks wie es die EU-Kommission beabsichtigt.
Die Mehrheitsfraktionen im Europäischen Parlament blockieren noch immer eine durchgreifende Bankenstrukturreform bzw. eine Trennung des Investmentbankings vom klassischen Kredit- und Einlagengeschäft. Dies ist jedoch erforderlich, um eine Brandmauer um das Finanzsystem zu errichten und das toxische Investmentbanking kontrolliert in die Pleite schicken zu können.
Das Abwicklungs- und Haftungsregime der EU sowie die Zusicherung der Bundeskanzlerin Merkel, die Deutsche Bank nicht mit Steuergeldern stützen zu wollen sind unglaubwürdig. Denn Zombie-Banken wie die Deutsche Bank sind weiter zu groß und zu vernetzt zum Scheitern.“
Der deutsch-italienische Wirtschaftspolitiker abschließend: „Steuergelder dürfen nur zur Rekapitalisierung des realwirtschaftlichen Kredit- und Einlagengeschäfts aufgewendet werden. Der Einsatz von Steuergeldern darf nur gegen Überführung von Banken in öffentliches Eigentum und bei strikter Regulierung des Geschäftsmodells erfolgen. So in etwa hat Schweden seine Bankenkrise in den 1990er Jahren gemeistert. Die Voraussetzungen für eine Zerschlagung und kontrollierte Abwicklung des Investmentbankings der Deutschen Bank sind umgehend zu schaffen. Wir erwarten daher von der EU-Kommission Wahrheit und Klarheit über die systemischen Gefahren, die von der Deutschen Bank ausgehen, sowie ein Bekenntnis der Konservativen und Sozialdemokraten zu einer Bankentrennung bevor die Steuerzahler für die kriminelle Vereinigung Deutsche Bank haften und das europäische Finanzsystem in den Abgrund gestoßen wird.“
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GUE/NGL requests statement by the European Commission on Deutsche Bank
GUE/NGL has requested the European Commission to comment on the dangers Deutsche Bank poses to the stability of the financial system during the next plenary session in Strasbourg (24.-27.10.2016). MEP Fabio De Masi (DIE LINKE.) – member of the committee for Economic and Monetary Affairs (ECON) as well as the banking union working group – explains:
“Deutsche Bank is the most dangerous bank of the world and it will not become any less dangerous by watering down the Basel agreement, as intended by the European Commission.
The majority of groups in the European Parliament still block effective reforms of the banking sector and the separation of investment and commercial banking. However, if we want to build a firewall around the financial system and if we want to be able to send toxic investment banks filing for bankruptcy in a controlled fashion then these steps are essential.
The settlement procedures of the EU as well as the reassurance of Chancellor Merkel not to use tax payer’s money to support Deutsche Bank, are everything but credible. Zombie banks, such as Deutsche Bank, are too big and too connected to fail.”
Concluding, De Masi comments: “Tax payer’s money must only be used to recapitalise the core business of banks serving the real economy and must lead to public ownership and control of the bank business. This is how, for example, Sweden mastered her banking crisis in the 1990s. The conditions for breaking up and settling Deutsche Bank’s investment business have to be created immediately. We thus expect the EU Commission to tell the truth and be very clear about the systemic dangers Deutsche Bank poses. Furthermore, we urge both Conservatives and Social Democrats to plea for separating Deutsche Bank’s investment and commercial unit before tax payers will be held accountable for the criminal doings of Deutsche Bank and before the European financial system will be pushed into the abyss.”