Martina Michels, Mitglied der Delegation des Europaparlaments für die Beziehungen zu Israel:

„Mit Shimon Peres verliert Israel einen der außergewöhnlichen Staatsmänner, dessen Leben dem Ringen um Sicherheit und Frieden gewidmet war, in einer Zeit, in der die Hoffnung auf eine friedliche Konfliktlösung noch greifbar schien. Den Friedensnobelpreis erhielt er 1993 gemeinsam mit Jassir Arafat und Yitzhak Rabin, nach der Vereinbarung über die Osloer Erklärung. Er kam nach Deutschland, um dem anderen, dem friedlichen Deutschland als Freund die Hand zu reichen, ohne die Geschichte zu vergessen. Sein Eintreten für die Sicherheit des Staates Israel beinhaltete jedoch auch den Beginn des israelischen Atomwaffenprogramms und Militäroperationen im Nahen Osten. Als Staatspräsident setzte er seine Unterschrift unter die Begnadigung von über eintausend palästinensischen Gefangenen, die im Austausch für den entführten Soldaten Gilad Shalit aus israelischer Haft entlassen wurden. Er wusste, Israel hat im Krieg einen Preis bezahlt, und muss bereit sein, auch für den Frieden einen Preis zu zahlen. Er sprach sich für friedliches und diskriminierungsfreies Zusammenleben im Nahen Osten aus. Seinen Memoiren gab er den Titel „Shalom“ – dieser Anspruch auf Frieden sollte sein Vermächtnis bleiben.

Unser Mitgefühl gilt der Familie und Freunden.“