Presseschau: Offener Brief an die FIFA
Die Süddeutsche Zeitung berichtet über den offenen Brief verschiedener EU-Abgeordneter fast aller Fraktionen an Fifa-Präsident Gianni Infantino. Der Brief fordert die FIFA aus, fünf israelische Siedlungsklubs entweder in das Gebiet der international anerkannten israelischen Grenzen zu verlegen oder vom Israelischen Fußballverband auszuschließen. Der Brief wurde auch von Fabio De Masi unterzeichnet.
9. September 2016
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
Siedler im Minenfeld
„[…] Sport ist Politik und damit die Fortsetzung des Konflikts mit anderen Mitteln. Vor allem für die Palästinenser bietet sich hier manche Möglichkeit, die Israelis auch einmal in die Defensive zu drängen. Nun haben die Fußball-Funktionäre in Ramallah um den kernigen General Dschibril Radschub Hilfe bekommen aus dem EU-Parlament: Rund 60 Abgeordnete wollen nächste Woche einen Brief an Gianni Infantino, den Präsidenten des Fußball-Weltverbands Fifa, schicken, in dem sie den Ausschluss von fünf israelischen Klubs aus dem Ligabetrieb fordern. Der Grund: Die Mannschaften stammen aus den jüdischen Siedlungen, die völkerrechtswidrig auf dem seit 1967 besetzten palästinensischem Territorium gebaut wurden. […]
Unter den EU-Parlamentariern, die den Brief unterzeichneten, ist auch der Linken-Abgeordnete Fabio De Masi. „Als deutscher Abgeordneter gehe ich natürlich an alle Entwicklungen, die Israel betreffen, mit der gebotenen Vorsicht heran“, sagt er. „Aber ich habe mich trotzdem dafür entschieden, hier zu unterzeichnen, weil ich glaube, dass völkerrechtliche Grundsätze und die Fifa-Statuten Anwendung finden müssen.“ Der Sport, so meint er, habe „immer gut daran getan, nicht zu stark politisiert zu werden“. Doch hier sieht er die Politisierung in den „Doppelstandards“, mit denen die Siedlungsklubs behandelt würden. Dies gelte es zu korrigieren. […]“,
Der Artikel „Siedler im Minenfeld“ erschien am 09.09.2016 und kann auf der Webseite kostenfrei abgerufen werden.