Presseschau: Fabio De Masi zur Gast bei Maybrit Illner

Die Pressekritik zur ZDF-Talkshow Maybrit Illner am 07.04.2016

 

Am Mittwoch Abend war Fabio De Masi in der Talkshow Maybrit Illner zur Gast und diskutierte u.a. mit Ralph Brinkmann (CDU), Wolfgang Krach (SZ) und Sebastian Fiedler, (BDK) zum Thema: „Die dunkle Welt der Super-Reichen – Vermögen verschleiert und versteckt?“ über das Ausmaß der Enthüllungen im Zuge der Panamapaper sowie über die damit verbundenen, notwendigen politischen Konsequenzen. Fabio machte in der Sendung deutlich, dass es nicht hinnehmbar ist, dass Banken für die Hilfe zu gewerbsmäßiger Steuerhinterziehung nicht hinnehmbar ist und das Rechtsempfinden eines großen Teils der Bevölkerung verletzt. Die ganze Sendung können Sie in der ZDF-Mediathek kostenfrei abrufen. Wir haben ein kleines Best of der Sendung zusammengeschnitten:

Über die  Maybrit Illner berichten traditionell auch die Medien. Wir haben eine kleine Presseschau den Auftritt von Fabio De Masi zusammengestellt:

BILD.de, 08.04.2016

„Die schönste Story hat der „Linke“-Europäer De Masi: „Ich habe in Panama angerufen und gesagt, ich möchte gern eine Briefkastenfirma. Das ging relativ einfach, die waren sehr hilfsbereit! Auch die Regierung dort macht alles mit, die sind sowieso alle verwandt und verschwägert. […]

Den Spott-Spruch des Abends bringt Steueranwalt Wenzler: „Wenn der Bundestag jetzt zusammentritt und ein Gesetz macht, werden die in Nauru aber zittern!“

Der „Linke“-Politiker kann nicht mitlachen, er wirft lieber Feuerzeichen an die Wand: „Es geht um ukrainische Mädchenhändler, russische Oligarchen, Terroristen. Wenn wir diese kranke Entwicklung nicht stoppen, untergraben wir die Demokratie.“[…]“

Der Artikel „Die Informanten fürchtenum ihr Leben!“ von Josef Nyary kann kostenfrei und in voller Länge auf der Homepage der BILD abgerufen werden.

Welt Online, 08.04.2016

„[…] Wie einfach es ist, eine Briefkastenfirma zu gründen, berichtete hingegen Fabio De Masi, Europaabgeordneter der Linken. Er hatte mit einer erfundenen Geschichte bei Mossack Fonseca angerufen. „Es ging ganz einfach und man war sehr hilfsbereit“, so De Masi. „Ich habe klar darauf hingewiesen, dass ich Steuern hinterziehen möchte. Das hat die nicht gestört.“ Im Hintergrund sah man an dieser Stelle viele Studiozuschauer empört die Köpfe schütteln.

Geld in Briefkastenfirmen verschwinden zu lassen ist also offenbar leichter, als man es vermuten würde, doch wie groß ist die Parallelwelt derer, die im großen Stil Vermögen in warmen Steueroasen parken? Wolfgang Krach hatte dazu nur Ernüchterndes zu sagen. Mossack Fonseca sei nur eine von vielen Firmen, die entsprechende Dienstleistungen anböten, Interessenten könnten sich an eine ganze Reihe von namenhaften Anbietern wenden. […]

Ein weiteres Problem: Banken und Berater verdienen oft gut am Geschäft mit Briefkastenfirmen und haben deshalb kaum Anreize, dagegen vorzugehen. Das Vertrauen auf einen Kulturwandel, wie es einige in der Runde forderten, hielt De Masi für sinnlos: „Ich kann doch auch nicht den Bankräuber davon überzeugen, seine Kultur zu verändern. Man muss ihn verknacken können“, empörte er sich. […]“

Der Artikel „Maybrit Illner; Gelten Steuern, Grenzen und Gesetze nur für 99 Prozent?“ von Felix Simon kann kostenfrei und in voller Länge auf der Homepage der WELT abgerufen werden.

Osnabrücker Zeitung, 08.04.2016

„[…] Der Streit: Ist Deutschland eine Steueroase? Linken-Politiker Fabio de Masi meint: Ja – nach der Herkunft von Geld werde hier nicht groß gefragt. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Ralph Brinkhaus hält dagegen: Deutschland sei eben ein besonders stabiler Staat. Sebastian Fiedler vom Bund Deutscher Kriminalbeamter glaubt nicht an diese Erklärung. Später hält Brinkhaus dem Staatsbediensteten vor: Ab dem nächsten Jahr verfüge der doch mit einem zentralen Register über das nötige Ermittlungsinstrument im Kampf gegen illegales Geld. Fiedler zweifelt an Brinkhaus‘ Aussagen: „Sie verkaufen hier heute eine wirklich schemenhafte Version der Realität.“

[…] Der Unterhaltungsfaktor: Vor allem Fabio de Masi unterhält mit ironischem Sprachwitz, berichtet etwa von einem erfolgreichen Anruf in Panama. Beim Wunsch nach Steuerhinterziehung sei man dort sehr hilfreich gewesen. Illner wirkt dagegen streckenweise fahrig. Ein unübersichtlicher Aufbau spiegelt die Frage des Abends wider, die eigentlich gar keine ist. Es geht um Geldwäsche, Steuerhinterziehung, Verschleierung, Briefkastenfirmen, Steueroasen, fehlende Aufsichtsbehörden und viele andere abstrakte Begriffe. Sinnvoll aufgebaut wirkt die Sendung nicht. Und warum geht es mitten im Briefkasten-Talk übergangslos plötzlich um Steueroasen? […]“

Der Artikel „Panama“ bei Illner: Thematischer Wildwuchs und der Todesstern“ von Stefanie Witte kann kostenfrei und in voller Länge auf der Homepage der Osnabrücker Zeitung abgerufen werden.

Frankfurter Rundschau, 08.04.2016

„Es muss etwas geschehen, war die einhellige Meinung der Runde, aber „es hat sich schlicht nichts geändert“, musste Sebastian Fiedler erfahren, stellvertretender Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter und Spezialist für Wirtschaftskriminalität. Deutschland sei immer noch „ein Hort der Geldwäsche“. Fabio de Masi, Europa-Abgeordneter der Linken, hat in einem Selbstversuch die kriminelle Energie der Kanzlei Mossack Fonseca getestet – mit Erfolg, will sagen: Er hat die Skrupellosigkeit dieser Vermittler von Briefkastenfirmen bestätigt bekommen und weiß „Deutschland ist ganz vorne dabei“, wenn es um Geldwäsche geht. […]“

Der Artikel „Deutschland – ein Hort der Geldwäsche“ von Daland Segler kann kostenfrei und in voller Länge auf der Homepage der Frrankfurter Rundschau abgerufen werden.