Umweltverschmutzung zu Ramschpreisen
Industrieausschuss stimmt über Reformvorschläge zum CO2-Handel ab.
„Derzeit gibt es eine unüberschaubare Anzahl von CO2-Zertifikaten, mit denen Emissionen gehandelt werden. Dieser massive Überschuss von 2,1 Milliarden Zertifikaten führt dazu, dass derzeit eine Tonne CO2 etwa fünf Euro kostet – Umweltverschmutzung zu Ramschpreisen“, kritisiert die Europaabgeordnete Cornelia Ernst (DIE LINKE).
Das stellvertretende Mitglied im Industrieausschuss weiter: „Die EU-Kommission will auch künftig keine tiefgreifende Reform des Emissionshandels. Eine Stellungnahme des konservativen Berichterstatters Tajani, der der Linie der Kommission folgte, wurde heute von einer Mehrheit im Industrieausschuss abgelehnt.
Die EU-Kommission schlägt die Einrichtung einer Zertifikate-Reserve vor, wodurch die Emissionspreise steigen würden. Dies ist jedoch völlig unzureichend. Mindestens 20% der im Umlauf befindlichen Zertifikate müssen aus dem Handel gezogen und ein Großteil von ihnen gelöscht werden. Die Kommission will das Problem erst ab 2021 angehen – wir fordern einen Start spätestens ab 2017. Auch muss der Preis für umweltschädliche Emissionen um ein Vielfaches steigen – mindestens dreißig Euro pro Tonne CO2, ansonsten bleibt der Handel mit Zertifikaten eine lukrative Einnahmequelle für Energieriesen, auf Kosten des Klimas.“
DIE LINKE. im Europäischen Parlament kritisiert das bestehende System für den Handel mit Emissionen. Es sichert vor allem Energieriesen durch kostenfreie Zertifikate Profite frei Haus, dient weder dem Klimaschutz, noch fördert es den Ausbau CO2-armer Technologien.