Gegen die Militarisierung der Gesellschaft
Krieg ist kein Mittel der Politik
Bei seinem Antrittsbesuch bei der Bundeswehr forderte Bundespräsident Joachim Gauck mehr Akzeptanz für Auslandseinsätze der Bundeswehr und wirbt für ein Verständnis in die Notwendigkeit von Kriegen für „unsere“ Freiheit.
Dazu erklärt Sabine Lösing, außenpolitische Expertin der Europafraktion und Mitglied im Parteivorstand der LINKEN: „Die Partei DIE LINKE lehnt Krieg als Mittel der Politik grundsätzlich ab. Für uns ist die Bundeswehr keine Stütze der Freiheit und ich frage mich auch, wessen Freiheit Bundespräsident Gauck eigentlich meint. Die Freiheit der Reichen und Mächtigen, ihre Interessen auch mit Gewalt gegen andere Interessen durchzusetzen, oder die Freiheit der Mütter, die es sich nicht ausgesucht haben um ihre getöteten Kinder zu weinen. Eine freie, demokratische und gerechte Gesellschaft kann nur eine Friedensgesellschaft sein. Nur der internationale solidarische Kampf gegen Armut und Ausgrenzung ist wirkungsvoll für Frieden und Freiheit. Das in vielen Bereichen zunehmende Engagement, Armeen als integralen Bestandteil in unserer Gesellschaft zu verankern und Kriegen Achtung zu zollen sehe ich mit großer Besorgnis. Ich teile auch nicht Gaucks Aussage, dass Soldatinnen und Soldaten im Alltag unserer Städte und Gemeinden zu wenig präsent sind. Die Bundeswehr und ihr martialisches Bild gehört nicht weiter in unseren Alltag sondern in den Ruhestand. Unser Weg Freiheit zu erreichen ist die internationale Solidarität.“
Straßburg, 13.06.2012