EU-Kommission will Arbeitsbedingungen von Flughafenbeschäftigten verschlechtern

Die EU-Kommission plant eine Richtlinie zu Bodenverkehrsdiensten an Flughäfen, welche die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten verschlechtern wird.

Hierzu die Europaabgeordneten Sabine Wils und Thomas Händel:
„Diese  Richtlinie bewirkt unter dem Deckmantel eines besseren Services eine weitere Liberalisierung der Bodenverkehrsdienste an europäischen Flughäfen und wird erneut massiven Druck auf Löhne und Gehälter machen.“
 
Die europäische Linksfraktion GUE/NGL lud heute zu einer Anhörung zum Thema ein. Thomas Händel, Mitglied im Beschäftigungsausschuss, erläuterte bei der Veranstaltung die prekäre Situation der Flughafenangestellten: „In der Folge der EU Richtlinie bekamen Arbeitnehmer der Bodendienste in der Vergangenheit insgesamt über 20% weniger Geld. Rund 40% aller Arbeitnehmer in diesem Sektor verdienen nicht genug, um ihre Lebenshaltungskosten zahlen zu können. Die europäische Linksfraktion GUE/NGL kämpft dafür, die voranschreitende Prekarisierung auf dem Arbeitsmarkt zu stoppen.“

In Anwesenheit des Vertreters der EU-Kommission, Matthew Baldwin,  diskutierten  Gewerkschafter, Abgeordnete des Europäischen  Parlaments und Arbeitnehmervertreter aus Spanien, Griechenland, Italien,  Dänemark, Portugal und Deutschland über die geplante Richtlinie. Sabine Wils, stellvertretendes Mitglied im Transportausschuss: „Wir unterstützen die Gewerkschaften, die gegen weitere Liberalisierungen sind. Der Wettbewerb bei Bodendiensten muss auf der Basis von Qualität erfolgen und nicht durch Lohndumping.“

Der Konzern-Betriebsratsvorsitzende und Mitglied des  Aufsichtsrates des Flughafen Frankfurt Edgar Stejskal brachte die überwiegende  Meinung der Teilnehmenden auf den Punkt: “Der Richtlinien-Entwurf der  EU-Kommission geht zu Lasten der Sicherheit im Flugverkehr und der  Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Er ist deshalb abzulehnen. “

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