Heute jährt sich zum 75. Mal der Beginn der Schlacht um die Seelower Höhen. Bis zu 200.000 Soldaten der Roten Armee fielen in der entscheidenden Offensive vor Berlin; 100.000 Wehrmachtsangehörige verloren ihr Leben in den letzten Tagen des vom faschistischen ‚Deutschen Reich‘ angezettelten Vernichtungskriegs, der Europa in ein Trümmerfeld mit Millionen Toten verwandelte.

„Zurecht würdigen wir heute den überragenden Anteil, den die Sowjetunion und ihre Rote Armee zur Befreiung Deutschlands vom Hitler-Faschismus und zur Zerschlagung des Nationalsozialismus leistete. Zugleich gibt es leider noch immer reichlich Anlass, unseren Kampf gegen das Wiederaufleben von völkischer Ideologie, von Antisemitismus und Neofaschismus sowie Hass gegen Andersdenkende zu verstärken. Mit der AfD sitzt eine Partei in Landtagen und Bundestag, die teilweise offen Anleihen beim Nationalsozialismus nimmt und aus deren Reihen unverblümt Geschichtsrevisionismus betrieben wird. Auch in zahlreichen anderen EU-Mitgliedstaaten gehören Vertreter*innen rechtsextremer oder rechtspopulistischer Parteien den Parlamenten an. In Ländern wie Italien, Österreich oder Ungarn waren oder sind sie sogar an der Regierung beteiligt. Im vergangenen Jahr gab es allein in Deutschland 22.337 rechte Straftaten, fast 2.000 mehr als 2018. Und die Zahl antisemitischer Delikte stieg 2019 abermals – auf fünf pro Tag! Zudem reicht das Verdrängen der Komplexität von Ursachen und Folgen des 2. Weltkrieges bis weit hinein in die Tagespolitik vieler EU-Mitgliedstaaten. Deshalb mahnt Seelow auch heute: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!“