Kinderrechte noch immer keine Realität für Geflüchtete
„Leider hat bisher kein Land die Bedingungen geschaffen, damit die Forderungen der Kinderrechtskonvention vollständig erfüllt werden. Die USA haben sie gar nicht erst unterzeichnet, aber auch in Europa gibt es viele Defizite bei der Verwirklichung. Über 20 % der Kinder in der EU sind von Armut betroffen.
Die Austeritätspolitik begrenzt den Zugang zu grundlegender Versorgung. Tausende Flüchtlinge ertrinken im Meer, darunter sind unerträglich viele Kinder. Zu den eklatantesten kinderrechtlichen Missständen gehört die Situation von Kinderflüchtlingen. Trotz Artikel 22 der Konvention bekommen Kinder nicht in angemessenem Umfang Schutz und humanitäre Hilfe. Das betrifft unter anderem das Recht auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit. Dies ist besonders dramatisch, wenn schwer traumatisierte Kindersoldaten kein Anrecht auf psychologische Behandlung haben wie etwa in Deutschland.
Leider schließt die Kinderrechtskonvention nicht aus, dass Menschen unter 18 Jahren zum Militär eingezogen werden. Hier werden militärische Interessen über die Interessen und den Schutz von Minderjährigen gestellt. Und als Antwort auf die reaktionären Vorstellungen von Familie möchte ich hier nur noch sagen: Keine Liebe von Vater und Mutter oder von Vater und Vater kann ein funktionierendes Gesundheitssystem ersetzen.“