„Wenn schon kopieren, dann bitte richtig!“

Deutschland will beim Erreichen der Millenium-Entwicklungsziele die Entwicklungsländer stärker in die Pflicht nehmen.

Hierzu Gabi Zimmer:
„Kopieren will gelernt sein. Die Bundesregierung will sich an Norwegen orientieren und Entwicklungsländer stärker in die Pflicht nehmen. Dass Norwegen aber mehr als doppelt so viel seines BIP in öffentliche Entwicklungshilfe steckt, während Deutschland nur 0,4% des BIP anstatt der rechtlich bindenden 0,51% aufwendet und somit eigene Verpflichtungen verletzt, verschweigt Frau Merkel diskret.“

Zimmer weiter: „Die Bundesregierung kann nicht ihre moralischen und rechtlichen Pflichten gegenüber den Ärmsten dieser Welt so offensichtlich vernachlässigen und gleichzeitig einen Sitz im UN-Sicherheitsrat beanspruchen, der für weltweiten Frieden sorgen soll.“

„Ich begrüße den Vorschlag, Einnahmen aus der Besteuerung internationaler Finanztransaktionen für die Erreichung der Entwicklungsziele einzusetzen – die Bundesregierung sollte dies ebenfalls unterstützen“, schließt die Europaabgeordnete.

Die Millenniumsentwicklungsziele gelten als Minimalziele, um die eklatantesten Probleme der Entwicklungsländer zu beseitigen. Besonders der Kampf gegen Hunger, Mangelernährung und extreme Armut wird nur halbherzig geführt: Die Zahl der Hungernden ist in den letzten Jahren zeitweise auf über eine Milliarde Menschen gestiegen. Als Ziel hingegen wurde vereinbart, die Zahl bis 2015 um die Hälfte zu reduzieren.