Markus Ferber: Interessenkonflikte beenden

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Der Europaabgeordnete, Schattenberichterstatter der Linksfraktion zur Richtlinie über Finanzmarktinstrumente (MiFID II) sowie Mitglied der parlamentarischen Intergruppe für Integrität, Transparenz sowie gegen Korruption und organisierte Kriminalität (ITCO), Fabio De Masi (DIE LINKE.), kommentiert die Berichte des Nachrichtenmagazins Politico, wonach der MiFID Berichterstatter des Europäischen Parlaments Markus Ferber (CSU) sein Mandat für die Vermarktung von MiFID Dienstleistungen sowie Finanzinstrumenten genutzt und dies nicht in der Erklärung seiner finanziellen Interessen kenntlich gemacht haben soll:

„Ich kenne und schätze Markus Ferber persönlich sowie als streitbaren, engagierten und sachkundigen Widersacher in der Debatte um die Regulierung von Finanzmärkten und der Eindämmung von Nahrungsmittelspekulation. Er hat sich bei der Bekämpfung von Steuerdumping von Konzernen sowie dem Schutz von Sparkassen auch immer wieder gegen die eigene Fraktionslinie gestellt und Unabhängigkeit bewiesen. Doch hier unterliegt Ferber einem klaren Interessenkonflikt, der selbst von Fonds-Managern beanstandet wurde.

Die Linksfraktion hat sich immer wieder gegen die weitere Aufweichung der ohnehin unzureichenden Regulierung der Märkte für Finanzinstrumente – etwa bei Derivaten auf Rohstoffe und Lebensmittel – engagiert und letztlich eine Ablehnung gefordert. Die MiFID-Regulierung und die angestrebte Umsetzung (Level 2) durch die EU-Wertpapieraufsicht ESMA wurde in den Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament immer weiter abgeschwächt. Noch immer können einige wenige großen Player, wie die Deutschen Bank, einen ganzen Markt dominieren und die Preise diktieren. Selbst die USA haben schärfere Positionslimits bei Rohstoffverträgen.

Die Abgeordneten haben dem öffentlichen Interesse zu dienen. Daher ist es unerheblich ob der Kollege Ferber Dienstleistungen für Finanzprodukte im Regulierungsbereich von MiFID gegen Entgelt oder pro bono vertrieb. Denn auch bei unentgeltlichen Tätigkeiten honorieren Lobbyisten die Abgeordneten nach Ausscheiden aus dem Parlament häufig mit attraktiven Jobs. Der Interessenkonflikt hätte daher kenntlich gemacht werden müssen und Herr Ferber hätte sich nicht in die Gesetzgebung einbringen dürfen.

Das Europäische Parlament hat jedoch ein systematisches Problem mit Lobbyismus. Die Regeln zu den finanziellen Interessen sind schwächer als im US-Kongress. Dort ist es Abgeordneten untersagt in Ausübung ihres Mandates externen Interessen zu dienen. Zudem wurden Abgeordnete in der Vergangenheit bei Verstößen gegen den Verhaltenskodex unzureichend durch den Parlamentspräsidenten sanktioniert. Die Linksfraktion fordert schärfere Transparenzregeln, eine Abkühlphase von drei Jahren für Abgeordnete, EU-Kommissare und hohe Beamte vor dem Wechsel in die Privatwirtschaft innerhalb ihres früheren Tätigkeitsbereiches, ein Verbot von Parteispenden von Konzernen sowie eine Begrenzung von Nebeneinkünften von Abgeordneten.“

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Markus Ferber scandal highlights laxity in EU conflicts of interest rules

The double-dealings of a German MEP who helped draw up EU financial regulation whilst offering advice to companies for navigating those same laws has been condemned by GUE/NGL’s Fabio De Masi.

Markus Ferber, the MEP who authored the report on Markets in financial Instruments Directive (MiFID II) has been exposed by Politico after companies, investors and fund managers whom Ferber reached out to expressed concern over this conflict of interest.

Commenting on Ferber’s failure to include this in his parliamentary declaration of interest, De Masi – who sits on Parliament’s intergroup on Integrity, Transparency, Corruption and Organised Crime – said:

“I know Markus Ferber personally and regard him as an engaged and competent opponent in the debate about the regulation of financial markets and the control of food speculation. He has opposed his group’s position and shown independence in the fight against tax dumping by multinationals and the protection of savings banks.”

“But this is a clear case of a conflict of interest that even alerted fund managers. GUE/NGL has always opposed the watering down of the already weak and lax regulation of markets for financial instruments – such as derivatives on food and commodities,” he argued.

However, this weakening of the MiFID regulation has not prevented a number of big players such as Deutsche Bank to dominate individual markets. Similarly, rules for food and commodities trading are already weaker than those in the US, as De Masi continued:

“Members of Parliament have to serve the public interest. This is why it doesn’t matter whether Mr Ferber has offered products in financial services related to MiFID II for remuneration or pro bono. Even if he had been unpaid, lobbyists often reward such activities with lucrative jobs at the end of one’s mandate. Mr Ferber should therefore have declared his conflict of interest and should not have been responsible for this legislative procedure,” he reasoned.

“The European Parliament has a systematic problem with lobbying. The US Congress has tougher rules than us on financial interests. Representatives are prohibited from serving external interests whilst in Parliament. Additionally, the Parliament’s President has failed to sanction MEPs appropriately in the past.”

“GUE/NGL demands stricter transparency rules, a cooling-off period of three years for MEPs, Commissioners and high officials before entering the private sector in the same sector as their former line of work, a ban on party donations from companies and a cap on MEPs’ additional income,” he concluded.

 

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