Presseschau: Europäische Richtlinie zu Geschäftsgeheimnissen („Trade Secrets“)

Das Europaparlament hat eine neue Richtlinie zu Geschäftsgeheimnissen verabschiedet. Nach Ansicht von Fabio De Masi erleichtert die Richtlinie jedoch die Verfolgung von Journalisten und Hinweisgebern (Zur Pressemitteilung). Auch die Presse berichtet über die Verabschiedung der Richtlinie.

 

15. April 2016

FRANKFURTER RUNDSCHAU

„[…] Auch den hatte das Europäische Parlament näher untersucht und sogar Kommissionschef Jean-Claude Juncker vorgeladen. Der lobt vor Europas Verlegerverbänden gerne die Bedeutung der Pressefreiheit und des Journalismus. Alles Lob für Investigation und Recherche nutzt aber nichts. Am 26. April beginnt in Luxemburg der Prozess gegen Antoine Deltour. Der ehemalige Mitarbeiter der Unternehmensberatung PwC soll die Journalisten auf die Spur der Scheine von Luxleaks gebracht haben. „Ohne Deltour wüssten wir nichts über das Ausmaß des Steuerdiebstahls multinationaler Konzerne – und die Komplizenschaft europäischer Steueroasen wie Luxemburg & Co“, erklärte der Linken-Abgeordnete Fabio De Masi und wirkte leicht empört. […]

Allerdings hat die Regelung einen kleinen Nachteil: Die Unternehmen dürfen selbst bestimmen, was als Geschäftsgeheimnis gilt.

Das bringt Deltour und andere Insiderinformanten ins Spiel. „Dieses Gesetz erleichtert die Verfolgung von Journalisten und Hinweisgebern statt sie zu schützen. Vermeintliche Geschäftsgeheimnisse dürfen nicht zur Unterdrückung der Aufklärung von Konzern-Skandalen missbraucht werden“, warnte der Linke De Masi. […]“

Der Artikel „Vorsicht, Whistleblower!“ von Peter Riesbeck erschien am 15.04.2016 in der Frankfurter Rundschau auf Seite 6.

 

15. April 2016

LUXEMBURGER WORT

„[…] Das gestrige Votum des Europaparlaments in Straßburg über die EU-Richtlinie zum „Schutz von Geschäftsgeheimnissen“ zeugt von dieser Spannung. Das eigentliche Ziel dieser Richtlinie, so sah es die EU-Kommission, als sie die Richtlinie 2013 vorlegte, ist es, die EU-Gesetzgebung zum Thema Geschäftsgeheimnis zu harmonisieren und Wirtschaftsakteure vor unlauterem Wettbewerb zu schützen. Eine europäische Firma, die ein neues Produkt entwickelt, soll davor geschützt werden, dass ihre Pläne geklaut werden und ungestraft in einem anderen EU-Land benutzt werden. Doch was passiert, wenn „geklaute Informationen“ dazu dienen, Missstände anzuprangern? Der EU-Linke Fabio de Masi zeigt darauf hin, dass „wir ohne Antoine Deltour nichts über das Ausmaß des Steuerdiebstahls multinationaler Konzerne wüssten“. […]“

Der Artikel „Umstrittenes Votum in Straßburg“ von Diego Velazquez erschien am 15.04.2016 im Luxemburger Wort der Frankfurter Rundschau auf Seite 6.

 

15. April 2016

SÜDWEST PRESSE

„Terror-Abwehr, Daten-Leck in Panama, Big Data und Geschäftsgeheimnisse – vor dem Hintergrund aufregender und teils skandalöser Entwicklungen versucht die EU, den Umgang mit Informationen, den Rohstoff des digitalen Zeitalters, neu zu ordnen. Ob die vielen einschlägigen Weichenstellungen in der Summe den Bürger besser schützen oder nur für andere durchsichtiger machen, ist umstritten. […]

Finanzfachmann Fabio di Masi von der Linken-Fraktion allerdings widerspricht: „Dieses Gesetz erleichtert die Verfolgung von Journalisten und Hinweisgebern, statt sie zu schützen.“ […]“

Der Artikel „EU-Bürger erhalten Datenhoheit; Parlament beschließt Novelle – Untersuchung zu „Panama Papers“ erschien am 15.04.2016 in der Südwestpresse sowie im Schwäbischen Tageblatt und ist dort kostenfrei abrufbar.

 

8. April 2016

POLITICO.es

„[…] “Los derechos de propiedad están adecuadamente protegidos en la UE, los riesgos de esta directiva pesan mucho más que las potenciales ventajas”, asegura a Público Fabio de Masi, eurodiputado del partido alemán Die Linke. Su formación se integra en el grupo de la Izquierda Unitaria Europea GUE/NGL, que, como ocurre en el grupo de Los Verdes, experimenta un aumento del número de voces contrarias a la ‘Directiva relativa a la protección del saber hacer y la información empresarial no divulgados (secretos comerciales) contra su obtención, utilización y divulgación ilícitas’, la denominación técnica de esta normativa.

“Los derechos de propiedad están adecuadamente protegidos en la UE, los riesgos de esta directiva pesan mucho más que las potenciales ventajas”, asegura Fabio de Masi, eurodiputado del partido alemán Die Linke

De Masi asegura que esta regulación “no es necesaria”, y que las únicas beneficiarias de su aplicación serán las grandes corporaciones, las mismas que han impulsado su tramitación desde el primer momento. “Tienen los medios financieros y operacionales para entrar en costosas disputas legales contra terceras partes que critiquen sus prácticas empresariales, y esto silenciaría a los últimos. Aún cuando, tras casos de juicios, quede probado que no violaron secretos comerciales”, apunta.

Y ese es otro de los aspectos más criticados del texto: su vaguedad a la hora de delimitar el concepto de “secretos comerciales”, que contrasta con su exhaustiva defensa de las empresas ante filtraciones. “La vaga definición de secretos comerciales es de hecho uno de los mayores problemas de esta directiva, ya que abre la vía a un número incalculable de cambios legales, que podrían silenciar por completo a las voces críticas”. […]“

Der Artikel „La UE endurecerá los castigos por revelar secretos empresariales, en medio de los ‚papeles de Panamá'“ erschien am 08.04.2016 auf Publico.es und ist dort kostenfrei abrufbar.