Redebeitrag zur Lage in Tschetschenien

Helmuth Markov am 7. Oktober 1999 vor dem EP

Es ist wieder Krieg. In diesem Antrag taucht dieser Begriff leider nicht auf, und deshalb habe ich mich gefreut, daß Frau Krehl diesen Begriff benutzt hat.

Halten Sie es nicht auch für entsetzlich und besorgniserregend, daß im Denken und Handeln verantwortlicher Politiker die Anwendung militärischer Gewalt zur Lösung von Konflikten als unverzichtbares Element angesehen wird? Halten Sie es nicht auch für entsetzlich und besorgniserregend, daß zunehmend die unmenschliche Taktik der Bombardements, die in Jugoslawien bis zum Exzeß vorgeführt wurde und unter denen niemand mehr zu leiden hat als die Zivilbevölkerung, mittlerweile wieder als adäquates Mittel der Politik angesehen wird?

Frau Krehl, ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, daß Sie äußern, daß man Terror mit Terror beantworten kann, und daß Sie Verständnis für die jetzige Lage der Russen geäußert haben. Militärische Gewalt gehört nicht zum politischen Spektrum zur Lösung von Konflikten!