Plastik kommt nicht in die Tüte!

Das Europäische Parlament hat über die „Verringerung der Verwendung von Kunststofftüten“ abgestimmt. Hierzu Sabine Wils, umweltpolitische Sprecherin der LINKEN im Europäischen Parlament:  

„Die heute abgestimmte Richtlinie zu leichten Plastiktüten begrüße ich sehr. In der EU werden jährlich knapp 100 Milliarden Plastiktüten verwendet, die große Umweltschäden anrichten: Rund acht Milliarden landen schätzungsweise jährlich in Gewässern oder der Natur; viele weitere Milliarden Plastiktüten werden verbrannt.“  

Sabine Wils weiter: „Abfallvermeidung ist die Grundlage jeder sinnvollen Umweltpolitik. Nach Inkrafttreten dieser Richtlinie sollen die Mitgliedsstaaten der EU ihren Verbrauch leichter Kunststofftüten nun innerhalb von 5 Jahren um mindestens 80 % reduzieren, gemessen an Verbrauch von 2010. Das ist richtig so und kann bei dem entsprechenden politischen Willen in den Mitgliedsstaaten sogar noch über dieses Ziel hinausgehen. Die Europäische Kommission hatte die Müllvermeidung in ihrem Entwurf zu diesem Thema übrigens nicht gefordert.“  

Die Richtlinie regt auch an, dass sehr leichte Kunststoffbeutel, die beispielsweise für das Verpacken von Fleisch oder Fisch verwendet werden, durch vollständig kompostierbare Tüten oder Verpackungen ersetzt werden sollen. Das müsse auch für andere Verpackungsbereiche vorangetrieben werden. Bedauerlich sei, dass eine Mehrheit des Parlaments eine kritische Passage über Aufdrucke auf Kunststofftüten aus der Richtlinie gestimmt habe.

„Die beim Druck verwendeten Farben erhöhen die Umweltschädlichkeit enorm. Dennoch werden in der Richtlinie wichtige Wege zu umweltfreundlicheren Verpackungen skizziert. Ich fordere daher von der Bundesregierung, dass sie diese Richtlinie ambitioniert in nationales Recht umsetzt. Vor allem müssen auch wirksame Verbote für krebserregende, erbgutverändernde oder fortpflanzungsgefährdende Stoffe in Verpackungen endlich per Gesetz durchgesetzt werden“, so Wils abschließend.