Musikmarkt bleibt ein Problem im internationalen Handel
„Ich möchte der Berichterstatterin, Frau Gallo, herzlich danken, die einen wirklich komplexen Bericht in einem langen Verfahren zum Abschluss gebracht hat. Zu vielen Problemen haben Sie in den Verhandlungen akzeptable Kompromisse gefunden. Und dennoch möchte ich gerade aus Sicht des Ausschusses für internationalen Handel einige strittige Punkte ansprechen, bei denen es nun doch den Mitgliedstaaten überlassen bleibt, sie zu interpretieren, statt ein einheitliches EU-weites Vorgehen zu entwickeln.
Da ist zunächst das Thema Transparenz. Hier hätte ich mir gewünscht, dass Autoren und Autorinnen noch weitere Auskunftsmöglichkeiten garantiert bekommen hätten. Dennoch verbessert die neue Richtlinie die Lage der Kreativen im digitalen Zeitalter. Sie werden ihr Einkommen, ihr Geld, künftig schneller erhalten.
Aus Sicht des Handelsausschusses bleibt ein Problem die künftige Rolle der großen Musikkonzerne und der von ihnen geschaffenen globalen Vermarktungsstrukturen und Plattformen aus den Vereinigten Staaten. Mit einer weiteren Kannbestimmung haben Sie es den Mitgliedstaaten überlassen, ob sie außereuropäische Anbieter — und um solche handelt es sich ja — den gleichen Regeln unterwerfen wollen, wie sie nunmehr mit der Richtlinie für europäische Anbieter gelten werden. Jeder Mitgliedstaat, der dies nicht tut, kann zu einem Einfallstor für Direktverwerter werden, was zu starken Einnahmeverlusten führen könnte.
Schließlich das Thema Offshoring. Hier wird die Praxis zeigen müssen, ob die neuen Bestimmungen durch Auslagerung bestimmter Aufgaben vor die Grenzen der EU umgangen werden können.“