Neue Regeln für Elektroschrott
Sabine Wils, MdEP DIE LINKE., als Schattenberichterstatterin der Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte.
Immer mehr Kühlschränke, Waschmaschinen und Handys werden in der Europäischen Union ausgemustert; Jahr für Jahr produziert die EU an die 10 Millionen Tonnen Elektroschrott. Dies verschwendet nicht nur kostbare Ressourcen, ein großer Teil dieser Elektro- und Elektronikaltgeräten landet im globalen Süden und verseucht dort ganze Landstriche.
Das Europaparlament stimmt diese Woche über die Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte (Waste Electrical and Electronic Equipment Directive, WEEE) ab, die von der LINKEN Europaabgeordneten Sabine Wils als Schattenberichterstatterin mitausgearbeitet wurde. Ein großer Erfolg für das Europaparlament und die europäischen Verbraucherinnen und Verbraucher ist, dass nach zähen Verhandlungen mit dem Rat der Europäischen Union nicht nur Vorgaben zur Behandlung der Abfallströme und eine Erhöhung der Sammelziele auf 85% des anfallenden Elektroschrotts erreicht wurden, sondern auch dass kleinere Elektorgeräte kostenlose in Geschäften mit einer bestimmten Mindestgröße (400qm) abgegeben werden können.
Die Richtlinie wird von allen Fraktionen im Parlament unterstützt.
Pressemitteilung zum Ergebnis der Abstimmung im Europäischen Parlament:
Immer noch zuviel Elektroschrott
Zur heutigen Abstimmung über die Neufassung der Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte, WEEE, im Europäischen Parlament erklärt Sabine Wils, MdEP DIE LINKE.:
„Ich begrüße das Ergebnis der heutigen Abstimmung. Nach gut zwei Jahren Arbeit konnte eine verbesserte Fassung von WEEE verabschiedet werden. Ein offener Anwendungsbereich, höhere Sammelziele und strengere Exportbestimmungen von Elektroschrott sind ein Erfolg.“
„In den letzten Jahrzehnten wurde eine Wegwerfgesellschaft erschaffen, deren Verbrauch an natürlichen Ressourcen auf Dauer nicht aufrecht zu erhalten ist. Schon seit langem leben die Industrienationen über ihre Verhältnisse. Dass wir auf Kosten der ärmeren Länder dieser Erde leben, ist nichts Neues. WEEE durchbricht zwar nicht das Wachstumsdogma, geht aber immerhin einen Teil des Problems an“, folgert Sabine Wils.
„Schlimm ist, dass das Parlament auf Drängen des Rates Nano-Materialien wie normale Produkte behandelt. In der Richtlinie wird die Kommission lediglich eingeladen, zu untersuchen, ob das so bleiben soll oder nicht. Nano-Materialien können im Verwertungsprozess gefährlich für Mensch und Umwelt werden. Bei einigen Nano-Materialien liegen starke Indizien vor, dass diese sehr gesundheitsgefährdend sind“, kritisiert Wils.
Strassburg, 19.01.2012
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