Unsichere Lebensmittel im EU-Binnenmarkt
Sabine Wils, MdEP DIE LINKE. und Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit, erklärt zu den EHEC-Erkrankungen in Deutschland:
„Bei den gefährlichen EHEC-Infektionen hat das Europäische Lebensmittel- und Futtermittel-Schnellwarnsystem nicht funktioniert. In Norddeutschland sind mittlerweile 15 Tote zu beklagen. Die Meldung durch das zuständige Bundesministerium an die Kommission erfolgte zu spät“, stellt Sabine Wils fest. „Im liberalisierten Binnenmarkt der EU haben Profite offensichtlich Vorrang vor dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung. Immer mehr Lebensmittel sollen in immer kürzerer Zeit in industrieller Massenproduktion hergestellt werden. Lange Transportwege und viele Zwischenhändler erschweren die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln“, so Wils weiter. „Es muss endlich mehr in risikobasierte Lebensmittelforschung investiert werden, bei der die gesamte Lieferkette berücksichtigt wird. In Deutschland muss hierfür ein epidemiologisches Zentrum eingerichtet werden“, fordert Wils. „Verbraucherinnen und Verbraucher haben ein Recht darauf, zu erfahren wie ihre Lebensmittel erzeugt wurden und wo sie herkommen. Die regionale Erzeugung von Lebensmitteln erleichtert die Rückverfolgbarkeit der Herkunft von Lebensmitteln“, fügt Wils hinzu. Die europäische Linksfraktion GUE/NGL hat eine schriftliche Anfrage an die EU-Kommission eingereicht und darüber hinaus gefordert, die Ausbreitung des lebensgefährlichen EHEC-Keims in Europa als Thema auf die Tagesordnung der kommenden Plenarwoche zu setzen.