„Klimawandel und Kapitalismus – die Zeit läuft (ab)“
Keine gemeinsame Lösung für Asien und Europa für Klimaschutz und Wirtschaftsregierung in Sicht.
„Europa und Asien erbringen rund die Hälfte der gesamten Weltwirtschaftsleistung. Umso wichtiger ist es, gemeinsame Lösungen für die großen Krisen des 21. Jahrhunderts zu finden und diese zu meistern“, erklärt Helmut Scholz, handelspolitischer Sprecher der europäischen Linksfraktion GUE/NGL, vor Vertretern von rund einhundert asiatischen Nichtregierungsorganisationen bei einer Anhörung im Europäischen Parlament.
Scholz weiter: „Oberstes Ziel muss es sein, die Lebensqualität ALLER Menschen zu steigern und die Natur nicht weiter zu zerstören. Deshalb muss die ungerechte Verteilung von Nahrung und Energie beendet werden. Die absurde Vorstellung von grenzenlosem Wachstum als Nonplusultra muss der Idee von dauerhafter und schonender Entwicklung weichen. Nur durch einen konsequenten Paradigmenwechsel weg vom marktorientierten Raubbau an Mensch und Natur hin zu einer sozialen und umweltverträglichen Produktions- und Wirtschaftsordnung lassen sich humane und ökologische Katastrophen in den Ländern Asiens und auch in Europa zukünftig aufhalten.“
Der in Brüssel stattfindende ASEM-Gipfel der Staats- und Regierungschefs geht heute in die Schlussrunde, ohne neue Verabredungen beim Klimaschutz oder für die Kontrolle von Finanzmärkten zu vereinbaren. Am 6. Oktober soll das Freihandelsabkommen der EU mit der Republik Korea besiegelt werden.
Die europäische Linksfraktion GUE/NGL unterstützt den größten Alternativgipfel, das AEPF (Asia-Europa People’s Forum) der zeitgleich ebenfalls in Brüssel stattfindet. Im Europäischen Parlament diskutierten heute Europaabgeordnete der Linken und der Grünen mit dem alternativen Nobelpreisträger Walden Bello sowie zahlreichen weiteren Vertretern der Zivilgesellschaft und asiatischen Abgeordneten über die Zukunft der beiden Handelspartner Europa und Asien.