Geißel der Gegenwart
Rede im Plenum zum Thema Menschenhandel
Herr Präsident! Der Menschenhandel ist in der Tat eine Geißel der Gegenwart und wird durch Armut und Unwissenheit genährt. Die schlimmste Form ist der Handel mit Kindern, sehr oft verbunden mit sexuellem Missbrauch. Wir sind als Fraktion der GUE/NGL der Auffassung, dass für die Kommission dringender Handlungsbedarf besteht. Eine der wichtigsten Voraussetzungen zur erfolgreichen Bekämpfung von Menschenhandel ist, dass die Rechte der Opfer gestärkt werden. Nur wenn das gelingt – und nicht allein durch Strafmaßnahmen –, kann der Menschhandel überhaupt bekämpft werden. Dazu brauchen wir sehr klare Regelungen, dass im Zusammenhang mit Menschenhandel keine Sanktionen gegen Opfer von Menschenhandel verhängt werden. Diese Opfer brauchen z. B. wirksamen Schutz und Unterstützung vor, während, aber auch nach Strafverfahren, in denen sie als Zeugen aussagen. Das muss ausdrücklich auch für die Bedenkphase im Vorfeld gelten und auch, wenn Zeugenaussagen zurückgenommen werden. Langfristig angelegte Zeugenschutzprogramme sind dringend erforderlich.
Was mir auch wichtig ist: Allen Opfern von Menschenhandel muss kostenlose Beratung zur Verfügung gestellt werden, nicht nur Kindern. Und bei Kinder ist es notwendig – um darauf zurückzukommen –, dass der Einsatz von Kinderanwälten ermöglicht wird. Es muss zwingende Vorgaben zur Verstärkung der Prävention geben, z. B. durch Schulungen für Anwälte, Polizisten, Richter und Berater. Ich freue mich, dass der spanische Vorsitz sich dem widmen möchte!
(Es gilt das gesprochene Wort.)