Krypto-Verordnung ist eine verpasste Chance
Martin Schirdewan, Ko-Vorsitzender der Linksfraktion THE LEFT im Europäischen Parlament, erklärt zur heutigen Abstimmung über das Regelwerk für Krypto-Werte (Markets in Crypto-Assets“ (MiCA))
„Es ist unerlässlich, dass die EU versucht im Wilden Westen der Krypto-Industrie für Ordnung zu sorgen. Verbraucherschutz, Vermeidung von Marktmissbrauch und Eigenkapitalanforderungen für Krypto-Anbieter sind längst überfällig. Auch muss eingegriffen werden können, wenn Digitalkonzerne wie Facebook mit eigenen Währungen ganzen Staaten und ihren Zentralbanken Konkurrenz machen wollen.“
„Das neue Gesetz geht jedoch zu leichtsinnig mit den systemischen Risiken für die Finanzstabilität um. Es soll die digitale Spekulation salonfähig machen. Grundprinzipien der Bankenaufsicht werden allerdings nicht zu Genüge beachtet. Dabei können wir nur von Glück reden, dass unser Finanzsystem noch nicht von der Krypto-Spekulation in die Tiefe gerissen wurde. Die Spekulation mit Bitcoin und Co. sollte sauber von traditionellen Finanzgeschäften getrennt werden.“
„Die EVP hat sich bei den Vorschriften in Sachen Energieverbrauch und Umweltschutz durchgesetzt. Das Ergebnis gleicht einer Kapitulationserklärung gegenüber der Macht der Bitcoin-Konzerne. Richtig wäre es gewesen, eine energie- und ressourcenverschwendende Erzeugung von Krypto-Werten gänzlich zu verbieten.“