Krisenfeste Branche – die Waffenindustrie
Özlem Alev Demirel, friedenspolitische Sprecherin von DIE LINKE im Europaparlament, erklärt zu den heute veröffentlichten Zahlen des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes (SIPRI) zu den Umsätzen der 100 größten Waffenhersteller im Jahr 2021:
„Auch wenn SIPRI eigentlich einen noch höheren Zuwachs erwartet hatte, macht es diese Zahlen nicht minder alarmierend und gefährlich. Das siebte Jahr in Folge sind die Profite der Waffenindustrie nun gestiegen. Auch ‚Dank‘ der Zeitenwende von Olaf Scholz und der deutschen Bundesregierung und der im wahrsten Sinnes des Wortes Befeuerung des Ukrainekriegs, wird dieser Anstieg weiter explodieren.“
„Während Gesundheitssysteme im reichsten Land der EU zusammengespart werden bis Kinder nicht mehr behandelt werden können, knallen auch bei den deutschen Waffenschmieden die Champagnerkorken.“
„Dieses Geld fehlt nicht nur für soziale Ausgaben und dringend benötige Infrastruktur in einer Zeit wachsender Armut, sondern ist gleichzeitig ein Warnzeichen. Im Zuge von massiven Investitionen in die Rüstungsindustrie und steigenden Militärhaushalten deuten sich mehr militärische Konfrontationen und eine stetig wachsende Kriegsgefahr an.“
„Unter den Top 100 Rüstungsunternehmen sind 27 aus Europa mit einem Umsatzplus von 4,2 Prozent, oder 123 Milliarden US-Dollar, und zwar inflationsbereinigt! Weltweit waren es 529 Milliarden US-Dollar.“
„Diese Zahlen beschreiben wohlgemerkt das Jahr 2021. Wegen der durch den Ukraine-Krieg entstandenen neuen Nachfrage erwarten die Sipri-Forscher:innen weiter stark steigende Geschäfte der Rüstungsindustrie. Allein für Rheinmetall prognostiziert Sipri ein sprunghaftes Umsatzwachstum seiner ‚Defence-Sparte‘ von 100 bis 150 Prozent in diesem Jahr und im Jahr 2023 weitere 30 bis 40 Prozent.“