EU-Solidaritätskorps

Auf einem eigenen EU-Portal wird der Zugang zum neu eingerichteten freiwilligen Programm, dem EU-Solidaritätscorps, gewährleistet. Es ist für erwachsene Jugendliche zwischen 18 und 30 Jahren gedacht und bietet sozialen, integrativen Austausch europaweit an.

 

Trotz intensiver Mitarbeit am Programm im Kultur- und im Regionalausschuss haben wir den erarbeiteten Zuschnitt als Fraktion mehrheitlich abgelehnt, weil es Tür und Tor für billige Arbeitskräfte – und damit auch Konkurrenz – öffnet und damit dem Grundanliegen der wichtigen Freiwilligenarbeit zuwiderläuft. Die Zweckbindung des Einsatzes wird dann auch – auf dem Informationsportal – entsprechend auf das spätere Berufsleben bezogen, statt die Freiwilligenarbeit ernsthaft einer breiten gesellschaftlichen Tätigkeit zu widmen, die nicht Arbeitsplatz bezogen, sondern zusätzlich zu beruflichen Orientierungen geleistet wird. Im Portal ist beim EU-Solidaritätskorps ist nachzulesen: 

„Du steigerst damit jedoch nicht nur deine Berufsaussichten – das Europäische Solidaritätskorps hat dir eine Menge weiterer Vorteile zu bieten, je nachdem, um welche Art von Projekt es sich handelt und ob du dich als Freiwillige/-r engagierst oder an einem Beschäftigungsprojekt teilnimmst. 

Als Freiwillige/-r erhältst du zwar keinen Lohn, aber die Kosten für Reise, Unterkunft, Verpflegung und Versicherung werden für die Dauer der Aktivität übernommen. Vor Projektbeginn und bei Eintreffen vor Ort erhältst du außerdem einschlägige Schulungen.

Praktika oder Ausbildungen erfolgen in einigen Ländern auf der Grundlage eines Beschäftigungsvertrags im Einklang mit der im jeweiligen Land geltenden Gesetzgebung. Du erhältst eine Aufwandsentschädigung, mit der du deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst.

Teilnehmer/-innen, denen ein Arbeitsplatz angeboten wird, erhalten einen Arbeitsvertrag und einen Lohn im Einklang mit den örtlichen gesetzlichen und tariflichen Gegebenheiten.“

 

Natürlich kann und soll dieses Angebot genutzt werden und es wird sicher zu wertvollen Erfahrungen führen. Doch wir haben unsere Zustimmung zum Programm verweigert, weil es auch privaten Firmen offensteht und diese enge Verknüpfung zur Beschäftigungsförderung für uns nichts in der Zielstellung eines europäischen Freiwilligenprogramms für junge Menschen verloren hat. Zwar wurde gesichert, dass „alle an Freiwilligentätigkeiten beteiligten Organisationen … über eine gültige Akkreditierung verfügen – müssen – , die bescheinigt, dass sie die Kriterien der Charta des Europäischen Freiwilligendienstes (EFD) erfüllen.“ Dies soll die erforderlichen Qualitätsstandards gewährleisten. Wir hoffen, dass wir nach einer Evaluation der Initiative hier zu klaren Ergebnissen kommen, bei denen die gleichfalls nötige Ausbildungs- und Beschäftigungsförderung Jugendlicher wieder von der Freiwilligentätigkeit getrennt wird.

 

 

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