Flüchtlinge raus aus den Knästen!

Schluss mit der Heuchelei!
 
Die Europaabgeordnete Cornelia Ernst über die Situation von Flüchtlingen in der EU und den Zusammenhang mit der Lage Griechenlands.
 
Anfang Juni besuchte die Europaabgeordnete Cornelia Ernst Flüchtlings-Auffanglager an der griechischen EU-Außengrenze. Die Menschen dort stammen Großteils aus Eritrea und Syrien. Sie flohen also vor Hunger, Diskriminierung, politischer und religiöser Verfolgung oder dem noch immer tobenden Bürgerkrieg. Die Bedingungen in den inspizierten Lagern entbehren jeder Würde und Grundversorgung – die Menschen werden auf engem Raum hinter Gittern zusammengepfercht und müssen mangelhafte Nahrungsmittelversorgung und Hygiene ertragen.
 
Griechenland, durch Sozialkürzungen und Sparmaßnahmen in die Knie gezwungen, sind von Seiten der EU und besonders ihrer nördlichen Mitgliedsstaaten, die Hände gebunden, die menschenunwürdige Situation dieser Personen zu verbessern. Im Gegenteil, würde Athen diese schrecklichen Lager schließen und Alternativen anbieten, müssten die dafür erhaltenen Förderungen umgehend an die EU zurückgezahlt werden!
 
Trotz ihrer fundamentalen Schwierigkeiten durch die Finanzkrise, die damit verbundene Austeritätspolitik und Verhandlungen mit der Troika, versucht die neue griechische Regierung, diesen unzumutbaren Zuständen in den Flüchtlingscamps entgegenzuwirken. Ohne finanzielle Mittel bleiben ihnen meist jedoch nur Maßnahmen, die nichts kosten, z.B. Neugeborenen wenigstens die griechische Staatsbürgerschaft zuzusprechen.
 
Unzählige Menschen sind dadurch Leidtragende dieser beschämenden und tödlichen Situation, die im Schatten der Debatte um einen drohenden GREXIT viel zu wenig
Beachtung erfährt. Das muss endlich ein Ende haben!