Soldaten sind keine Entwicklungshelfer

„Humanitäre Hilfe muss neutral sein. Sie braucht die Anerkennung und das Einverständnis der Konfliktparteien, um zu wirken. Auch wenn man sich den Zugang zur Bevölkerung an einem Tag freischießen kann, lässt sich die Versorgung über diesen einen Tag hinaus nicht sicherstellen. Humanitäre Hilfe kann militärisch nicht erzwungen werden, und Soldaten sind auch keine Entwicklungshelfer. Das zeigen alle Erfahrungen. Um die Gewaltspirale langfristig zu durchbrechen, braucht es einen Dialog aller Konfliktparteien und die klare Bereitschaft zum Gewaltverzicht. Diesen Gewaltverzicht haben hochrangige Vertreter der muslimischen Glaubensgemeinschaft in diesem Konflikt bereits gefordert. Auch die Zustimmung der europäischen Bevölkerung zu humanitären Militäreinsätzen ist gering. Das sollen dann Charmeoffensiven heilen in Gestalt von deutschen Lazarettflugzeugen in Zentralafrika oder von Lazarettschiffen, wie neulich im Auswärtigen Ausschuss vorgeschlagen.

Doch humanitäre Hilfe braucht keine bewaffneten Truppen, und Bomben schaffen keinen Frieden. Krieg darf kein Mittel der Politik sein!“