Wir sagen NEIN zu CCS!
Sabine Wils, Europaabgeordnete der LINKEN. — „Die CCS-Richtlinie aus dem Jahr 2009 war zum Glück ein Flop. Die bereitgestellten Gelder wurden kaum abgerufen. Der vorliegende Initiativbericht versucht, CCS doch noch zu etablieren, indem es als risikoarm und klimafreundlich dargestellt werden soll. CCS soll klimaschädlichen Kohlestrom in vorgeblich sauberen Strom umdeklarieren, damit der für die Energiekonzerne billige, für das Klima und die Umwelt aber verheerende Kohlestrom weiter die Taschen dieser Energieerzeuger füllt.
Ich komme aus Deutschland und kenne die Folgen der Braunkohleverstromung in der Lausitz. Letzte Woche wurde veröffentlicht, dass die Kohleverstromung den deutschen Anteil an CO2 wieder steigen lässt. Das ist eine Perversion von verantwortungsvoller Klimapolitik. Damit wird der notwendige Umbau der Energieerzeugung auf erneuerbare Energien hinausgeschoben und behindert. Die Gefahr für Leib und Leben für die bei CCS-Lagerstätten wohnenden Menschen durch das Risiko undichter CCS-Lagerung wird bei diesem Bericht einfach ausgeblendet. Die Gefahren für den weltweit wichtigsten Rohstoff Trinkwasser werden ebenfalls verdrängt. Es ist kaum auszudenken, was passiert, wenn Trinkwasser verseucht wird, indem CCS-Gase salzhaltiges Wasser in Schichten mit Trinkwasservorkommen drücken. Dazu sagen wir als die Linke im Europäischen Parlament entschieden Nein!
Typisch ist, dass laut dem Bericht Kosten — wie Investitionen oder Haftung — zu einem erheblichen Teil der Allgemeinheit aufgebürdet werden, während die Gewinne privatisiert werden. Das lehne ich grundsätzlich ab. Eine nachhaltige Klimaschutzpolitik verlangt, dass klimaschädliche Gase bei der Energieproduktion und in der Industrie gar nicht entstehen oder drastisch reduziert werden!“