F-Gase: Verbote sind machbar, umweltfreundlich und kosteneffizient!

Rede von Sabine Wils im ENVI zu F-Gasen

Seit 1990 sind die Emissionen von F-Gasen um 60% gestiegen während der Ausstoß aller anderen Treibhausgase verringert wurde.

Der Vorschlag der Kommission, der im Kern lediglich ein Phase-Down vorsieht, greift daher zu kurz, zumal die vorgesehen Quoten nicht streng genug sind: 21% der verkauften Menge in 2008 -2011 dürfen demnach 2030 noch verkauft werden.

Sobald die Daten vorliegen, sollten wir als Berechnungsgrundlage für das Phase-Down die Jahre 2009 – 2012 nehmen. Wir machen uns doch lächerlich, wenn wir mit veralteten Daten arbeiten.

So oder so haben wir aber zu hohe Quoten, wenn wir dem Kommissionsvorschlag folgen. Was wir brauchen sind eindeutige Verbote. Ich verweise hier auf das FCKW-Verbot. Dieses umfasste die relevanten FCKW-haltigen Produkte und schützte effektiv die Ozonschicht.

Der Markt wird von einigen wenigen Großunternehmen beherrscht.

Diese versuchen natürlich auch über den vorliegenden Vorschlag für eine Verordnung ihre Marktstellung zu untermauern.

Hätten sie Erfolg damit, wäre das fatal für die Umwelt, die weiter mit F-Gasen belastet wird, die über Jahrzehnte in der Atmosphäre bleiben.

Aber auch für die vielen kleineren europäischen Firmen wäre es fatal. Viele dieser Firmen haben wunderbare Alternativen entwickelt, klimafreundlich, günstig, effektiv!

Die Bewahrer des Status quo betonen stets, dass es keine ausreichenden Mengen an Alternativstoffen gäbe oder, dass diese zu teuer seien.

In dem Moment, in dem die EU Verbote etabliert, werden die bis dato kleinen Firmen ordentlich investieren und ihre Produktion der Nachfrage anpassen.

Verbote tragen in dieser Situation zum Klimaschutz aber auch zur Planungssicherheit bei und sind somit der einzig wirkungsvolle Weg!

Hier muss ich nochmals auf das Beispiel FCKW zurückkommen. Ende der ’80er Jahre haben alle großen Hersteller gesagt, FCKW – freie Kühlschränke seien nicht machbar. Zu teuer, zu gefährlich weil explosiv und Alternativen seien nicht ausreichend vorhanden.

Diese Argumente wurden mit Studien untermauert, die sich später als falsch erwiesen.

Erst als 1991 eine NGO Geld investiert hat und mit einem kleinen Hersteller erfolgreich einen FCKW-freien Kühlschrank auf den Markt brachte, zogen die anderen Hersteller nach.

Dieses Beispiel ist aktueller denn je. Verbote sind machbar, umweltfreundlich und kosteneffizient!

Bis die Verbote greifen, müssen wir F-Gasen einen Wert geben. So entsteht auf denkbar einfachste Weise ein großer Anreiz, Leckagen zu verhindern und F-Gase nicht unsachgemäß zu entsorgen.

Ein durchschnittlicher PKW verliert im Laufe der Betriebszeit eine gesamte Füllmenge wegen Leckagen und noch einmal soviel am Ende der Nutzungszeit bei unsachgemäßer Entsorgung.

Leckagen sind schlecht. Schlecht für das Klima, aber auch schlecht für das Portemonnaie, zumindest für das der Verbraucher.

Ein Umstieg auf natürliche Kältemittel wie CO2 und Ammoniak ist ökonomisch effizienter.