Kanadas Regierung als Lobbyist der klimaschädlichen Ausbeutung von Teersanden
Zum Rückzug Kanadas aus dem Kyoto-Protokoll erklärt Sabine Wils, MdEP DIE LINKE. im Europaparlament und Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit:
„Das Profitinteresse Kanadas bei der Extraktion von Teersanden hat für die kanadische Regierung offensichtlich Vorrang vor der Verhinderung eines unkontrollierbaren Klimawandels“, empört sich Sabine Wils.
„Kanada gehört zu den weltweiten Vorreitern in der Extraktion von Teersanden. Der gesamte Prozess der Gewinnung von Teersanden kommt einem ökologischen Desaster gleich. Die Energieintensität bei der Ölgewinnung aus Teersanden ist etwa dreimal so hoch wie der bei der Gewinnung von Öl mit herkömmlichen Verfahren. Mit Kanadas Verpflichtungen im Rahmen des Kyoto-Protokolls ist die Ausbeutung von Teersanden nicht zu vereinbaren“, kritisiert Wils.
Nach dem bekannten Klimawissenschaftler James Hansen bedeutet es im Wesentlichen das „Game Over“ für das Klima, wenn die Ölsande in vollem Umfang entwickelt würden.
Der Rückzug Kanadas erspart der kanadischen Regierung Strafzahlungen in Höhe von 10,5 Mrd. Euro. Diesen Betrag müsste die kanadische Regierung zahlen wegen der Nichterfüllung ihrer Emissionsreduktionsverpflichtung von 6% Treibhausgasreduktion bis 2020 im Vergleich zu 1990, die die vorherige kanadische Regierung mit der Ratifizierung des Kyoto-Protokolls eingegangen war.