Desaströses Ergebnis beim Weltklimagipfel in Durban

Zum Ausgang er Weltklimakonferenz in Durban erklärt die Europaabgeordnete Sabine Wils, DIE LINKE. im Europaparlament, Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit:

„Die kleinen Inselstaaten, Afrika sowie die am wenigsten entwickelten Länder werden weiterhin existenziell vom Klimawandel bedroht bleiben. Mit dem in Durban verhandelten Zeitplan, 2015 einen Nachfolgevertrag von Kyoto zu verhandeln, der dann erst 2020 in Kraft treten soll, ist das bei der COP16 in Cancún beschlossene 2 Grad-Ziel nicht zu halten“, empört sich Sabine Wils.

„Der Peak der Klimagasemissionen müsste schon 2017, jedoch spätestens 2020 überwunden werden. Wissenschaftliche Institute gehen davon aus, dass sich die Welt weiterhin auf dem Weg  zu einer globalen Erwärmung um mehr als 3,5 Grad Celsius im Vergleich zum Beginn der Industrialisierung befinden würde“, so Wils weiter.

„Das Verhandlungsergebnis von Durban lässt an der zukünftigen Verbindlichkeit des internationalen Klimaschutzes zweifeln. Das Kyoto Protokoll ist eine leere Hülle, das nur noch 15% der weltweiten Emissionen repräsentiert. Es dient nur noch dem Überleben der Kohlenstoffmärkte, jedoch nicht dem Klimaschutz. Die Bremser haben sich durchgesetzt. Ein Beispiel hierfür ist die Aufnahme der Kohlenstoffabscheidung und Lagerung (CCS) in den Clean Development Mechanismus (CDM)“, kritisiert Wils.

„Jetzt kommt es auf eine ambitionierte Klimagesetzgebung der EU an. Eine Erhöhung der Treibhausgasreduktionsziele der EU auf 40% im Einklang mit dem Weltklimarat und eine Erhöhung des Ziels, den Anteil der erneuerbaren Energien auf 30% zu steigern, jeweils bis 2020 bezogen auf 1990, sowie verbindliche Energieeffizienzziele sind jetzt das Gebot der Stunde zur Lösung der Verhandlungsblockaden und der Klimakrise“, erklärt Wils abschließend.