Klimakonferenz in Durban
Klimagerechtigkeit – vor allem in Zeiten der Krise
Im Europäischen Parlament wurde heute ein Entschließungsantrag zur 17. Internationalen Klimakonferenz verabschiedet, die vom 28. November bis 9. Dezember 2011 im südafrikanischen Durban stattfindet. Hierzu die Europaabgeordnete Sabine Wils (DIE LINKE), Mitglied im Umweltausschuss:
„Noch nie war der Anstieg von Treibhausgasen höher als im vergangenen Jahr. Als Folgen des Klimawandels mehren sich Klimakatastrophen, unter denen vor allem die Ärmsten der Armen leiden. Die internationale Staatengemeinschaft muss in Durban Handlungsfähigkeit beweisen und endlich für Klimagerechtigkeit sorgen.“
Wils weiter: „Wir fordern eine Fortsetzung des Kyoto-Protokolls sowie eine umfassende und ausreichende Klimafinanzierung aus öffentlichen Geldern. Diese müssen zusätzlich zu bereits beschlossenen Geldern für Entwicklungshilfe vor allem für Anpassung eingesetzt werden, denn Klimaschutz in den Industrieländern und Armutsbekämpfung in den Schwellen- und Entwicklungsländern bedingen sich gegenseitig. Um die katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen müssen die Verursacher der Klimakatastrophe und die internationale Staatengemeinschaft radikal umdenken: Das Streben nach maximalen Profiten und unendlichem Wachstum stehen im Widerspruch zu nachhaltigem Wirtschaften für die Zukunft. Es gibt keinen „grünen“ Kapitalismus. Wichtig ist auch der Technologietransfer, dass also Industrieländer ärmeren Ländern Wissen und Technik zur Verfügung stellen, ohne diese an Patente zu knüpfen.“
Der Entschließungsantrag wurde mit 532 Stimmen bei 76 Gegenstimmen und bei 43 Enthaltungen verabschiedet. Den Text finden Sie im Internet unter: http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+MOTION+B7-2011-0571+0+DOC+XML+V0//DE