Deutschland muss Vorreiter bei Lohnzuwächsen sein

Der Vorsitzende der europäischen Linksfraktion GUE/NGL, Lothar Bisky, greift in die Lohndebatte in Deutschland ein und fordert, dass die Bundesrepublik „Vorreiter bei den Lohnzuwächsen in Europa“ sein solle. Es müsse eine europäische Lohnkoordination geben, um mittelfristig innerhalb der Europäischen Union die Lohnentwicklung zu harmonisieren und die Währungsunion zu stabilisieren.

Bisky erklärt:

„Deutschland muss seine lohnpolitische Verantwortung für Europa wahrnehmen. Es wird nicht ewig gut gehen, dass sich das Ausland verschuldet, um die billigen Produkte zu kaufen, die die Deutschen mit niedrigen Löhnen produzieren. Wir brauchen eine europäische Lohnkoordination. Wir haben seit fast zwölf Jahren eine gemeinsame Währung. Früher konnten Staaten, die durch das deutsche Lohndumping Wettbewerbsnachteile hatten, ihre Währung abwerten, um die eigenen Waren noch absetzen zu können. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Jetzt sind die Löhne die einzige Stellschraube. Wenn wir nicht wollen, dass europaweit eine Lohnspirale nach unten in Gang kommt, dann muss Deutschland endlich aufhören, der Lohndumpingmotor Europas zu sein. Wir brauchen mittelfristig eine Harmonisierung der Lohnentwicklung in Europa auf hohem Niveau. Sonst bleibt Europa ein Kontinent der Profiteure. Deutschland muss jetzt Vorreiter bei den Lohnzuwächsen in Europa sein. Satte Lohnzuwächse wären das beste Konjunkturprogramm für Deutschland und die Euro-Zone.“ Am Montag hatte auch Frankreichs Wirtschaftsministerin Christine Lagarde im französischen Fernsehen geäußert, von einer Anhebung der Löhne in Deutschland könne die Euro-Zone profitieren.

Brüssel, 31. 08. 2010

Sonja Giese

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