„Nach dem Fiasko in Kopenhagen eine Wohltat“

Das Ergebnis des alternativen Klimagipfels im bolivianischen Cochabamba kann sich sehen lassen. Sabine Wils: „Im zähen Ringen um ein weltweites Klimaschutzabkommen nahm sich das Scheitern des Klimagipfels in Kopenhagen beinahe wie eine traurige Routineübung aus – umso dümmer stehen die Zögerer und Zauderer nun angesichts der Ergebnisse des alternativen Klimagipfels da. Die von 45.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erarbeitete Resolution zeigt, wie glaubwürdige und solidarische Lösungen gegen die globale Klimakrise aussehen müssen.“

Die Kernforderung der Erklärung liegt in der Reduktion der Treibhausgase um 50 Prozent bis zum Jahr 2020. Dies sei ein mutiges und längst überfälliges Ziel, so Wils.
Auch die Forderungen nach Verwirklichung eines globalen Referendums über eine Änderung der Wirtschaftsordnung sowie der Einrichtung eines internationalen Klimagerechtigkeitstribunals seien Beweis erfolgreicher Verhandlungen, bei denen Gerechtigkeit und Zielstrebigkeit im Mittelpunkt standen. „In Cochabamba wurde deutlich: Klimagerechtigkeit ist nur für diejenigen eine hohle Phrase, die den Klimaschutz den Profitinteressen des Kapitalismus unterordnen. Das kapitalistische System stützt sich auf den Raubbau von Ressourcen und der Umwelt – Verteilungsgerechtigkeit ist ihm ebenso fremd wie nachhaltiges und solidarisches Wirtschaften.“ Die Ergebnisse des Treffens, an dem Vertreterinnen und Vertreter aus 136 Ländern teilnahmen, seien Maßstäbe, an denen sich die kommende UN-Klimakonferenz Ende des Jahres im mexikanischen Cancún messen lassen müsse, so Wils.

Brüssel, den 23.04.2010

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