Mütter weltweit missachtet und vergessen
Das fünfte Jahrtausend-Entwicklungsziel ist nach wie vor unerreicht
Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Vertreter des Rates und der Kommission, liebe Kolleginnen und Kollegen,
Die aktuellen Statistiken zeigen, dass das MDG 5 insgesamt in weite Ferne gerückt ist bzw. die Müttersterblichkeit in Afrika und Südasien sogar zugenommen hat. Deshalb weise ich hier abermals auf die enorme Wichtigkeit der Gesundheit von Müttern und Frauen hin, nicht zuletzt um auch die übrigen MDGs bis 2015 zu erreichen.
Jährlich sterben 536 000 Frauen an den Folgen von Schwangerschaft und Geburt. 99% der Todesfälle ereignen sich in Entwicklungsländern und macht deutlich, dass Müttersterblichkeit ein Indikator für Armut ist.
Jede 16te Frau in Afrika stirbt in der Schwangerschaft oder bei der Geburt, während die Wahrscheinlichkeit für Frauen in Industrieländern bei 1 zu 2800 liegt.
Die häufigsten Todesursachen sind schwere Blutungen, Infektionen – inklusive HIV/AIDS und unsachgemäß durchgeführte Schwangerschaftsabbrüche.
Schätzungsweise 68.000 Frauen sterben jedes Jahr an den Folgen unsicherer Abtreibungen und Millionen Frauen tragen lebenslange Behinderungen oder andere gesundheitliche Schäden davon. Dabei werden 97% aller unsicheren Abtreibungen in Entwicklungsländern vorgenommen.
Meine Damen und Herren, jede Minute stirbt eine Frau auf der Welt an den Folgen von Schwangerschaft und Geburt. Wir haben die moralische Verpflichtung und zudem die Möglichkeit dies zu verhindern.
In den Entwicklungsländern und hier insbesondere in den ländlichen Gebieten brauchen Frauen dringend einen universellen Zugang zu allgemeiner Gesundheitsversorgung, medizinischer Hilfe und Beratung während der Schwangerschaft und Geburt durch mehr ausgebildet Fachkräfte.
Zudem fordere ich eine Familienplanung, die den Zugang zu wirksamen Verhütungsmitteln und sicher durchgeführten Schwangerschaftsabbrüchen mit einschließt.
Diese Maßnahmen zur Verbesserung der reproduktiven Gesundheit und die Abschaffung jeglicher Form von Diskriminierung von Frauen sind unabdingbar und die überaus wichtigen Voraussetzungen für das Erreichen der gesamten Millenniumsziele bis 2015.