Notrufsystem eCall schnell und flächendeckend umsetzen
Vor kurzem haben wir im Plenum über die Halbzeitbilanz des EU-Aktionsprogramms für Straßenverkehrssicherheit gesprochen. Ein wichtiger Kritikpunkt in der Debatte war, dass es im Moment nicht danach aussieht, dass das Ziel, die Zahl der Verkehrstoten bis 2010 zu halbieren, tatsächlich erreicht werden kann.
Das Notrufsystem eCall könnte aber immerhin einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Denn gerade bei schweren Unfällen, da, wo es um Menschenleben geht, zählt jede Sekunde bis zum Eintreffen des Notdienstes.
Die Technik zur Optimierung der Notrufkette ist schon vorhanden. Das System wird aber nur funktionieren, wenn es EU-weit flächendeckend und verpflichtend eingeführt wird, so dass es ab spätestens 2009 auch tatsächlich praktisch zum Einsatz kommt. Damit würde ein echter europäischer Mehrwert geschaffen. Dafür müssen alle an einem Strang ziehen: Kommission, Mitgliedsstaaten, Automobilindustrie, Telekommunikationsunternehmen, Versicherungen und natürlich die Notdienste der Mitgliedstaaten: Die müssen ihre Notrufzentralen umgehend so aufrüsten, dass sie die eCall-Standortangaben auch verarbeiten können.
Natürlich kostet solche technische Ausstattung Geld. Aber wie der Bericht ganz richtig erwähnt, würden durch den Einsatz von eCall jährlich Milliardenbeträge eingespart werden können, die sonst durch Unfallfolgen und Staus entstünden.
Ich unterstütze den Bericht des Kollegen Titley ausdrücklich sowie auch alle vorliegenden Änderungsanträge, weil sie genau diese Überlegungen aufgreifen.