Rede von Feleknas Uca im Europäischen Parlament in der Debatte aus Anlass des Internationalen Frauentags am 08.03.05
Auch in diesem Jahr gibt der 08. März als Internationaler Frauentag wieder Anlass, auf die weltweit immer noch unwürdige und ungerechte Situation der Frauen hinzuweisen. Frauen werden nach wie vor in allen Lebensbereichen benachteiligt und diskriminiert. Die Chancengleichheit im Bereichen wie Bildung und Beruf ist noch lange nicht gegeben. Höhere Bildung wird Frauen oft verweigert. Eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist Frauen oft wegen mangelnder Möglichkeiten der Kinderbetreuung unmöglich. Typische „Frauenberufe“ werden trotz anspruchsvoller Tätigkeiten schlecht bezahlt. Frauen werden immer wieder Opfer von Gewalt und sexuellen Übergriffen. Diese kommen häufig aus dem nächsten Umfeld der Frauen. Gerade in letzter Zeit wird wieder vermehrt von „Ehrenmorden“ und Steinigungen berichtet. Laut einer Studie des UN-Weltbevölkerungsberichts wurden rund 5000 Mädchen und Frauen in mindestens 14 Länder, wie Pakistan und die Türkei,im Namen der Ehre ermordet. Die Dunkelziffer ist allerdings sehr viel höher. Aber auch in Krisen- und Kriegsgebieten, in Flüchtlingslagern und überall dort, wo die öffentliche Ordnung zusammengebrochen ist, sind die Zustände oft katastrophal. Weltweit sind 150 Millionen Frauen und Mädchen an ihren Genitalien verstümmelt. Nach Schätzungen leben alleine in Deutschland mindestens 24.000 betroffene Frauen. In Südafrika wird alle sechs Stunden eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner erschossen. Ich protestiere gegen die polizeiliche Gewalt gegen die Frauendemonstration in Istanbul vom Wochenende.
Wir alle müssen uns viel stärker für die Rechte der Frauen einsetzen. Ich fordere die Regierungen auf, Frauenrechte endlich wirksam durchzusetzen. Die Lebensqualität von Frauen muss dringend verbessert werden. Frauen müssen die gleichen Rechte eingeräumt werden wie Männern. Gewalt an Frauen darf es nicht geben.