Für stärkeren Umweltschutz in der Luftverkehrsbranche

Rede Helmuth Markovs zum Lucas-Bericht ‚Luftverkehr und Umwelt‘ vor dem Strasbourger Plenum am 6. September 2000

Die erst kürzlich wieder vom World Wide Fund for Nature für die kommenden Jahre prognostizierte massive Erwärmung der Erdatmosphäre bedingt durch den CO2-Ausstoß und andere schädliche Gase verlangt eine unverzügliche Reaktion von vernunftorientierter Politik und einer Wirtschaft, die nicht nur auf kurzzeitigen Gewinn ausgerichtet ist. Der Luftverkehr ist mit einem geschätzten Anteil von 15 Prozent selbstverständlich nur e i n Verursacher der Luftverschmutzung und bei weitem nicht der größte.

Wenn man aber die Prognosen berücksichtigt, die bis 2010 eine Verdopplung des Luftverkehrs allein innerhalb der EU vorhersagen, so gebietet sich förmlich, das Rat, Kommission und EP gemeinsam Maßnahmen zur Begrenzung umweltschädigender Folgen des Luftverkehrs ergreifen. Diese müssen das ganze Spektrum von Schäden, d.h. Emissionen, Lärm, falsches Flugverkehrsmanagement und Raumplanung u.a., umfassen und in ausgewogener Weise die ökonomischen Interessen der Luftverkehrsgesellschaften integrieren. Die Kollegin Lucas hatte in ihrem Berichtsentwurf sehr ehrgeizige Ziele im Bereich der Begrenzung von Emissionen und Lärmbelästigung gesteckt, die jedoch vom Ausschuss als zu weitgehend betrachtet und im vorliegenden Dokument ausgewogen festgelegt wurden.

Ich persönlich unterstütze die Fixierung von rigiden Grenzwerten für Emissionen und Lärmbelästigung und die geforderte Initiative der EU für die 33. Tagung der ICAO. Deshalb trete ich auch für den Fall mangelnder oder unbefriedigender Ergebnisse auf der ICAO-Tagung für eigene Begrenzungsschritte der EU ein. Derartige Maßnahmen können und müssen die Luftfahrtindustrie veranlassen, neue technologische Lösungen zu suchen und zu realisieren, die besser den erforderlichen Umwelt- und Gesundheitsstandards entsprechen.