F-Gase: die Klimagefahr aus dem Kühlregal

Zur heutigen Abstimmung über eine neue Verordnung für F-Gase erklärt Sabine Wils, Europaabgeordnete (DIE LINKE), Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit:

„Fluorierte Gase (F-Gase) forcieren den Treibhauseffekt. Einige der Gase sind bis zu 23.000 Mal klimaschädlicher als CO2. Der Ausstoß von F-Gasen muss drastisch reduziert werden. F-Gase werden unter anderem in Kühlsystemen und Klimaanlagen verwendet.“

Sabine Wils weiter: „Als LINKE. im Europäischen Parlament setzen wir uns klar für ein umfassendes Verbot der Gase ein – doch die Regierungen der EU-Mitgliedsländer haben sich wieder einmal als die entscheidenden Bremser in Klimafragen gezeigt. Um die Profite der eigenen Industrien zu sichern geht es nur langsam vorwärts. Das Notwendige und technisch Mögliche ist wie so oft nicht die Richtschnur für diese Verordnung gewesen. Immerhin: Die Verordnung fordert, den Verbrauch von F-Gas in der EU bis zum Jahr 2030 auf 21% des heutigen Verbrauchswertes zu senken. Technisch wäre es jedoch ohne weiteres möglich, den Verbrauch auf 16% zu senken – dies hatte das Europäische Parlament ursprünglich gefordert.“

Sektorales Verbot: Keine F-Gase in Supermärkten ab 2022

„Die intensiven Verhandlungen über die Verordnung haben erfreulicherweise zu einem Verbot von F-Gasen in bestimmten Bereichen geführt. So sind F-gase bei Neugeräten in stationären Kälteanlagen in Supermärkten ab 2022 und stationären Klimaanlagen ab 2025 verboten“, so Wils.

Die linke Umweltpolitikerin Wils weiter: „Es ist für mich allerdings unverständlich, warum sich die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten so vehement gegen ein umfassendes Verbot von F-Gasen wehren. Vor knapp 25 Jahren war dies mit den klimaschädlichen Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) möglich. Und das Problem des Treibhauseffektes hat sich seitdem nicht verbessert. Im Gegenteil. In einigen Wochen werden zwei große klimapolitische Berichte des Weltklimarates vorgestellt. Darin wird es unter anderem  um die Folgen des Klimawandels und die Klimaschutzstrategien gehen. Der Inhalt wird erneut zu vielen „Horrormeldungen“ in der Presse führen. Dann sollten wir uns daran erinnern, dass es meist die Profitinteressen der Wirtschaftszweige, die für viele Emission verantwortlich zeichnen  sind, die eine strengere Klimaschutzpolitik verhindern. Die Umweltbewegung hat noch viel zu tun, um endlich eine Klimapolitik der zügigen und großen Schritte offensiv auf den Weg zu bringen“, so Wils abschließend.

 

Straßburg,12.03.2014