Ende zerstörerischer Tiefseefischerei in die Ferne gerückt
Europäisches Parlament vertagt Verbot von Grundschleppnetzfischerei
Heute stimmte das Europäische Parlament über die Befischung von Tiefseebeständen und den Fischfang in internationalen Gewässern ab. Dazu Sabine Wils, MdEP DIE LINKE. und Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit:
„Das Europäische Parlament hat sich mit der heutigen Abstimmung dafür entschieden, den Einsatz von Tiefseegrundschleppnetzen in EU-Gewässern und im Nordostatlantik weitere fünf Jahre zuzulassen. Dies bedeutet grünes Licht für eine katastrophale Fangmethode, die empfindliche Ökosysteme zerstört und Tiefseearten ausrottet.“
In frühestens vier Jahren soll evaluiert werden, ob Maßnahmen gegen diese besonders schädigenden Fanggeräte ergriffen werden sollen. Ob es überhaupt zu einem Verbot von Grundschleppnetzen kommt, bleibt dabei offen. „Die Industrieinteressen der Fischereibranche haben sich durchgesetzt. Dabei ist der Anteil der Boote an der europäischen Fangflotte, die solche Fangmethoden anwenden, verschwindend gering – die Schäden die sie anrichten dafür umso größer“, so Wils weiter.
Bevor die Verordnung verabschiedet werden kann, muss sich nun der Rat der Fischereiminister mit dem Bericht befassen. Dieser war zuvor untätig geblieben. Seit über einem Jahr verhindern einige Mitgliedsstaaten, dass die Regulierung der Tiefseefischerei thematisiert wird.“
Straßburg, 10.12.2013